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ZTE scheint bereit, sein Angebot an faltbaren Smartphones deutlich auszubauen. Kürzlich aufgetauchte Renderbilder, die vom renommierten Leaker Evan Blass geteilt wurden, zeigen das kommende nubia Flip3 im klassischen Clamshell-Design sowie ein neues, buchförmiges nubia Fold — letzteres würde nubia erstmals in das Segment der innenfaltenden, buchartigen Foldables bringen. Diese frühen Darstellungen konzentrieren sich primär auf das Design und liefern visuelle Hinweise auf Ergonomie, Kameraanordnung und Displaykonzepte, ohne jedoch verlässliche technische Spezifikationen zu bestätigen.
Aufgetauchte Renderbilder — was ins Auge fällt
Anfang dieses Jahres brachte ZTE das nubia Flip2 weltweit auf den Markt. Die jetzt veröffentlichten Bilder deuten darauf hin, dass das Unternehmen zwei klar unterschiedliche Nachfolger vorbereitet: ein verfeinertes Clamshell-Modell und ein vollwertiges, buchförmiges Foldable. Die Render fokussieren sich auf äußere Gestaltungselemente wie Bildschirmkanten, Kameramodule, physische Tasten und Anschlusslösungen. Solche Designhinweise sind wichtig, weil sie oft Aufschluss über Zielgruppen, Preispositionierung und technische Prioritäten geben — etwa ob ZTE einen stärker designorientierten Ansatz verfolgt oder primär technische Upgrades plant.

nubia Flip3: größeres Außendisplay und neues Kameradesign
- Edge-to-edge Außenbildschirm: Die Render des Flip3 zeigen ein großes, nahezu randloses externes Display — ein klares Upgrade gegenüber dem kleineren Außenpanel des Flip2.
- Dual-Kamera-Einheit: Eine vertikale Dual-Kamera-Konstellation erscheint mit zwei unterschiedlich großen Linsenöffnungen, was auf verschiedene Optiken oder Sensorgrößen schließen lässt.
- Farben und Bedienelemente: Das Clamshell wird in Schwarz und Weiß dargestellt und verfügt über drei physische Tasten (Ein/Aus, Lautstärke) sowie eine Reihe von Pogo-Pins, die vermutlich für Zubehör oder Docks gedacht sind.
Diese Kernmerkmale des nubia Flip3 sind aus technischer wie nutzerzentrierter Sicht relevant. Ein größeres Cover-Display verbessert die Alltagstauglichkeit deutlich: Benachrichtigungen, schnelle Interaktionen, Kameravorschau und einfache Widgets lassen sich nutzen, ohne das Gerät aufklappen zu müssen. Für viele Nutzer ist das externe Display eines Klapphandys ein entscheidender Faktor in puncto Bedienkomfort und Produktivitätsgewinn. Die nahezu randlose Gestaltung deutet ferner auf eine modernere Fertigungstechnik und potenziell dünnere Displayränder hin.
Die gezeigte Dual-Kamera-Anordnung mit unterschiedlich großen Linsenöffnungen lässt verschiedene Szenarien zu: eine Hauptkamera mit größerem Sensor paired mit einem Ultraweitwinkel oder einer Teleoptik, oder alternativ ein Unterschied bei der Blendenöffnung für bessere Low-Light-Performance. Zwar sind daraus keine konkreten Megapixel- oder Sensorgrößen ableitbar, doch signalisiert das Design, dass nubia weiterhin Wert auf Kamerafunktionen legt — ein Bereich, in dem sich faltbare Geräte zunehmend messen müssen.
Die integrierten Pogo-Pins sind ein interessantes Detail, das auf erweitertes Zubehör-Ökosystem hindeuten könnte. Solche Kontakte werden häufig für magnetische Docks, externe Tastaturen, spezielle Hüllen und Ladestationen genutzt. Wenn ZTE diese Schnittstelle aktiv bewirbt, würde das die Positionierung des Flip3 als vielseitiges Gerät für Nutzer unterstreichen, die mehr als nur ein modisches Klapphandy erwarten.
Weitere designbezogene Fragen betreffen die Haltbarkeit des Scharniers und die Stärke des Außendisplays. Gute Scharniere sind für die Lebensdauer eines Klappgeräts entscheidend — sie müssen gleichzeitig geschmeidig und langlebig sein. Hersteller verwenden hier unterschiedliche Ansätze wie integrierte Sandwichstrukturen, Schmetterlings- oder Zahnradmechaniken, die sich auf das Faltverhalten und das Gefühl beim Öffnen auswirken. Ob ZTE Verbesserungen am Scharnier vorgenommen hat oder auf bekannte Konzepte setzt, bleibt offen, doch die Render deuten auf eine stabile, schlanke Ausführung hin.
nubia Fold: das erste buchförmige Foldable der Marke
Das nubia Fold präsentiert sich in den Renderbildern als klassisches Buchformat-Foldable, wie man es von Wettbewerbern kennt. Auffällig ist ein großes, rechteckiges rückseitiges Kameramodul, das offenbar drei Kamerasensoren und eine LED‑Blitzleuchte aufnimmt. Im aufgeklappten Zustand zeigt das flexible Innen-Display eine Kameraaussparung in der oberen rechten Ecke — eine Anordnung, die mittlerweile bei vielen Herstellern verbreitet ist und die Symmetrie des Panels beeinflusst.

Ein buchförmiges Foldable wie das nubia Fold zielt in der Regel auf Anwendergruppen, die produktives Multitasking, große Medienwiedergabe und Tablet-ähnliche Anwendungen schätzen. Die dargestellte Eck-Aussparung für eine Frontkamera deutet darauf hin, dass nubia beim Innen-Display auf maximale nutzbare Fläche setzt. Solche Punch‑Hole-Layouts sind oft ein Kompromiss zwischen Randlosigkeit und der Integration von Selfie-Kameras. Alternativ könnten zukünftig auch unsichtbare Unter-Display-Kameras zum Einsatz kommen; bisher zeigen die Renderbilder jedoch einen klassischen Ausschnitt.
Die Rückseite mit großem Modul lässt sich als Hinweis auf einen Fokus auf Kameraqualität interpretieren: Drei Sensoren ermöglichen übliche Kombinationen aus Weitwinkel, Ultraweitwinkel und Tele. Hochwertige Sensoren, optische Bildstabilisierung (OIS) und eine stärkere Software-Verarbeitung sind heutzutage typische Differenzierungsmerkmale. Wenn ZTE hier kompetitive Module verbaut, könnte das nubia Fold in der Oberklasse mitmischen, nicht nur rein als Nischenprodukt.
Weitere technische Überlegungen betreffen Display-Technologien, wie OLED- oder LTPO‑Panels, variable Bildwiederholraten (z. B. 120 Hz) und HDR-Unterstützung, die das Innen‑ und Außenbildschirm-Erlebnis definieren. Auch der mechanische Aufbau des Scharniers gewinnt an Bedeutung: Ein flacher, nahezu nahtloser Faltbereich verbessert die Nutzbarkeit für Zeilenumbruch in Dokumenten oder für Medienwiedergabe ohne sichtbare Falte. Ob nubia hier spezielle Materialien oder Beschichtungen verwendet, ist noch nicht ersichtlich, doch das Design legt Wert auf ein geschlossenes, aufgeräumtes Gehäuse.
Warum das wichtig ist — und was noch unklar bleibt
Design-Renderings geben wichtige Hinweise, sie ersetzen aber keine offiziellen technischen Daten. Bislang fehlen bestätigte Spezifikationen wie Prozessorwahl, RAM‑ und Speicheroptionen, Akkukapazität, Ladetechnologie, Displayauflösungen und Preise. Ebenso offen bleiben erwartete Softwarefeatures wie Optimierungen für App‑Continuity, Multitasking und speziell angepasste nubia‑Funktionen. Dennoch sind die Renderbilder aus mehreren Gründen bedeutsam: Ein größeres externes Display beim Flip3 beantwortet direkt einen häufigen Kritikpunkt an Clamshell‑Modellen — die eingeschränkte Nutzbarkeit ohne Aufklappen — und zeigt, dass ZTE auf Nutzungsfreundlichkeit achtet. Das nubia Fold platziert ZTE in direkte Konkurrenz zu etablierten Android‑Foldable‑Herstellern und erweitert die Markenwahrnehmung über reine Mittelklasse‑Nischen hinaus.
Ein weiterer Aspekt ist die Marktdynamik: Samsung, Google, Xiaomi und andere haben mit ihren Fold- und Flip‑Serien Standards gesetzt, sowohl technisch als auch preislich. Wenn ZTE mit dem nubia Fold ein ähnlich hochwertiges Erlebnis bieten möchte, muss das Unternehmen in puncto Displayqualität, Kameraausstattung, Software‑Support und vor allem Haltbarkeit überzeugen. Preisstrategien sind ebenfalls entscheidend — ein aggressiver Preis könnte Marktanteile bringen, während ein Premium‑Preis hohe Erwartungen an Ausstattung und Verarbeitung weckt.
Wann ZTE die Geräte offiziell bestätigen wird, ist noch unklar. Das Unternehmen hat bislang weder das nubia Flip3 noch das nubia Fold bestätigt. Die Qualität der Leaks, insbesondere da sie von einer anerkannten Quelle wie Evan Blass stammen, erhöht jedoch die Wahrscheinlichkeit eines offiziellen Launches in den kommenden Monaten. Üblicherweise folgen auf solche Render Leaks weiterführende Fotomaterialien aus der Produktion, Zertifizierungseinträge (z. B. bei der FCC oder TEENA), Benchmark‑Sichtungen und schließlich Einladungen zu Launch‑Events.
Für Technikinteressierte bleiben viele Fragen offen, die erst durch offizielle Angaben beantwortet werden können: Welche SoC‑Generationen kommen zum Einsatz? Setzt nubia auf Qualcomm‑Snapdragon‑Chips der neuesten Generation oder alternative Plattformen? Welche Akku‑Kapazitäten und Ladegeschwindigkeiten sind geplant, und wie ist die thermische Auslegung bei so kompakten Gehäusen? Ebenso relevant ist die Software‑Strategie: Wie schnell und zuverlässig wird nubia Android‑Updates und Sicherheitspatches liefern, und welche speziellen UX‑Funktionen sind für Foldables geplant?
Abschließend lässt sich sagen: Die Renderbilder des nubia Flip3 und des nubia Fold geben einen ersten, gut gezeichneten Blick auf zwei sehr unterschiedliche Produktlinien innerhalb der nubia‑Marke. Sie zeigen, dass ZTE sowohl das Segment der kompakten Clamshells als auch das der großformatigen Foldables ernst nimmt. Wer auf dem Markt für faltbare Smartphones nach Alternativen zu etablierten Marken sucht, sollte die kommenden Wochen beobachten: Hands‑on‑Bilder, technische Datenblätter und konkrete Preisangaben werden entscheidend dafür sein, wie attraktiv diese Modelle tatsächlich sind.
Bleiben Sie dran: Sobald Hands‑on‑Fotos, detaillierte Spezifikationslisten und ein möglicher Launchtermin verfügbar sind, werden diese Informationen das Bild komplettieren und die Marktposition von ZTE/nubia im Bereich der faltbaren Smartphones klarer machen.
Quelle: gsmarena
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