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Das 1967 Plymouth Sport Fury Cabriolet: Der übersehene Klassiker unter den Mopar Full-Size Modellen
Wenn über Legenden der Muscle-Car-Ära gesprochen wird, stehen meist Modelle wie der Road Runner oder der Superbird im Rampenlicht. Doch das 1967 Plymouth Sport Fury Cabriolet demonstriert eindrucksvoll, weshalb auch weniger bekannte Klassiker eine zweite Betrachtung verdienen. Gerade hat dieser elegante Oldtimer die Goldmedaille beim renommierten Carlisle-Treffen in der C-Body-Klasse 1967–68 der 2025 Nationals gewonnen. Mit seiner Mischung aus Stil, Leistung und Seltenheit hat sich das Sport Fury Cabriolet zu einem Geheimtipp unter Mopar-Enthusiasten entwickelt.
Die Geschichte des Plymouth Fury: Grundlage einer Muscle-Car-Ikone
Die Ursprünge des Plymouth Fury reichen bis 1956 zurück, als er als sportliche Ergänzung zur Belvedere-Linie eingeführt wurde – eine Ära geprägt vom amerikanischen Leistungs- und PS-Hunger. Mit einem kräftigen 303-PS-V8 und auffälligem Design verkörperte der Fury das goldene Zeitalter der Detroit-Musclecars. Ab 1959 wurde der Fury als eigenständiges Modell angeboten. Ab 1965 gab es mehrere Ausstattungslinien wie den pragmatischen Fury I, den vielseitigen Fury II, den gehobenen Fury III und die Topversion Sport Fury. Mit dem Wechsel auf Chryslers C-Body-Plattform in den 1960ern etablierte sich der Fury als echter Full-Size-Konkurrent, verwandt u.a. mit Dodge Monaco und Polara.
Design-Entwicklung: Eleganz aus dem Jahr 1967
1967 verfeinerte Plymouth das Design des Sport Fury Cabriolets weiter. Die auffälligen Rückleuchten der '66er Modellreihe wichen eleganteren, durchgehenden Leuchten. Ein neu gestalteter Kühlergrill und klarere Karosserielinien verliehen dem Wagen einen souveränen und trotzdem dynamischen Auftritt. Das Ergebnis: Ein großes Cabrio, das Reife mit Straßenpräsenz vereint – exakt die Balance aus Kraft und Eleganz, für die amerikanische Oldtimer heute geschätzt werden.
Hinter dem edlen Äußeren verbarg sich jedoch ein echter Performer – gerade als Cabriolet zählt dieses Modell zu den oft unterschätzten Mopar-Klassikern seiner Epoche.

Produktionszahlen: Seltenheit im Reich der Straßenkreuzer
Plymouth produzierte 1967 nur 3.133 Sport Fury Cabriolets und damit deutlich weniger als das verwandte Fury III Cabrio (4.523 Exemplare) oder Massenmodelle wie Chevrolet Impala und Ford Galaxie. Zum Vergleich: Von der Chevy Impala Cabriolet-Variante rollten 1967 beeindruckende 81.355 Stück vom Band, Ford baute über 28.000 Galaxie Cabriolets. Auch Mittelklasse-Konkurrenten von Buick, Oldsmobile und Pontiac übertrafen das Produktionsvolumen des Sport Fury. Ein 1967er Sport Fury Cabriolet – insbesondere mit seltenen Werksoptionen – ist heute daher eine echte Rarität.
Für anspruchsvolle Fahrer gebaut
Dieses Cabriolet war nie als Massenprodukt gedacht, sondern richtete sich an Liebhaber, die Wert auf Full-Size-Komfort, markantes 60er-Design und einen Hauch Muscle-Car-Power legten. Serienmäßige Einzelsitze vorn, dezente Sport Fury-Embleme und ein behutsamer Einsatz von Chrom unterstrichen den gehobenen Anspruch. Das vollelektrische verdeck verschwand elegant hinter den Rücksitzen – ein Hauch von Luxus für stilbewusste Fahrer.
Motorisierungen: Muskelkraft unter der Haube
Kein US-Oldtimer der 1960er ist komplett ohne kräftigen V8, und das Plymouth Sport Fury Cabriolet 1967 macht hier keine Ausnahme:
- Basismotor: 5,2-Liter (318 ci) LA-V8 mit 230 PS
- Beliebteste Version: 6,3-Liter (383 ci) V8 mit Doppelvergaser, 270 PS
- High-Performance-Variante: 383 Super Commando V8 mit Vierfachvergaser, 325 PS und 576 Nm Drehmoment
- Topmotorisierung: 7,2-Liter (440 ci) Super Commando V8 mit 375 PS und 651 Nm Drehmoment
Die meisten Cabriolets verließen das Werk mit dem zuverlässigen 383er-V8 – optimal für kräftiges Cruisen, ohne den höheren Unterhalt eines Big Blocks. Mit dem legendären 440 war der Sport Fury jedoch ein ernstzunehmender Player unter den Muscle Cars.

Warum gab es keinen Hemi?
Interessanterweise bot Plymouth für die Full-Size-Fury-Reihe keinen legendären Hemi-Motor an. Während andere Hersteller im Hubraum-Wettrennen auf gewaltige Motoren – wie Pontiacs 421 oder Fords 427 – setzten, ging Plymouth einen anderen Weg und setzte auf einen standesgemäßen Cruiser mit reichlich Leistungsreserven, aber ohne kompromisslose Dragstrip-Ausrichtung.
Im Vergleich: Das Sport Fury Cabriolet 1967 gegenüber der Konkurrenz
Die späten 1960er waren eine goldene Zeit für US-Cabriolets in Full-Size-Größe. Die Modelle Impala, Galaxie, Delta 88, Bonneville oder Wildcat standen für stilvolles Offenfahren, erreichten aber nicht die besondere Kombination aus Seltenheit, ehrlicher Musclecar-Power und Understatement eines Sport Fury Cabriolets:
- Chevrolet Impala Cabriolet: 81.355 Exemplare – omnipräsent, wenig exklusiv
- Ford Galaxie 500/XL: 28.308 Einheiten – solide, aber alltäglich
- Buick Wildcat Convertible: 7.263 Exemplare
- Olds Delta 88 Convertible: 8.167 Stück
- Pontiac Bonneville Convertible: 18.172 Fahrzeuge, prestigeträchtig, jedoch in höheren Stückzahlen
Für Sammler oder Enthusiasten, die Wert auf Exklusivität legen, ist das Sport Fury Cabriolet nahezu ein "Einhorn" unter den klassischen Muscle Cars der späten 60er Jahre.
Ausstattung & Optionen: Muscle-Car im Smoking
Mit einem Basis-Preis von 3.104 US-Dollar lag das 1967 Plymouth Sport Fury Cabriolet preislich auf Augenhöhe mit Konkurrenzmodellen von Ford und GM. Sonderausstattungen wie Klimaanlage (412,75 US-Dollar) und elektrische Fensterheber (106,50 US-Dollar) machten es zu einem echten Luxuscruiser mit Muskel-Attitüde.
Zur Standardausstattung zählten:
- Vordersitze im Einzelsitz-Design für fahrerorientierten Komfort
- Hochwertige Embleme und Zierleisten im Sport Fury-Stil
- Elektrisch versenkbares Verdeck
- Stilvolle Chromakzente für einen edlen Gesamteindruck
Eine Besitzer-Geschichte: Gold in Carlisle
Das Cabriolet von Robert Marquardt, das kürzlich in Carlisle Gold gewann, belegt die anhaltende Faszination dieser seltenen Mopar-Klassiker. Mit nur 29.500 Meilen auf dem Zähler wurde das außergewöhnlich gut erhaltene Originalfahrzeug aus Connecticut sogar eigenständig nach Pennsylvania und zurück gefahren – Beweis für die Zuverlässigkeit des 383 Commando V8 und die Pflege des Besitzers.
Herzstück ist der starke, vierfach vergaste Motor mit 325 PS und 576 Nm, kombiniert mit einem sanft schaltenden Automatikgetriebe. Besonders bemerkenswert: Werkseitige Optionen wie Klimaanlage und elektrische Fenster machten das Cabrio schon 1967 zum exklusiven Ausnahmefahrzeug. Wie viele Exemplare in solch einer Top-Ausstattung gebaut wurden, ist bis heute nicht genau bekannt – Schätzungen gehen von nur wenigen Dutzend aus. Wer hierzu genaue Zahlen kennt, darf dies gerne in den Kommentaren mitteilen.

Marktchancen: Sammler aufgepasst
Das 1967 Plymouth Sport Fury Cabriolet besetzt eine besondere Nische – zu groß für einen klassischen Muscle-Car, zu mächtig für die Luxuscoupe-Kategorie und doch selten genug, um bei jedem Treffen amerikanischer Oldtimer zu glänzen. Die Mopar-Cabriolets der späten 60er Jahre sind in der Oldtimer-Szene aktuell noch echte Geheimtipps und bieten für Kenner Wertsteigerung und Exklusivität.
Im direkten Vergleich überzeugt das Sport Fury Cabriolet mit bester Preis-/Leistung, unverwechselbarem Mopar-Design und einer Präsenz, die auch heute noch beeindruckt. Für Liebhaber klassischer Fahrzeuge mit Understatement ist es die perfekte Synthese aus Kraft und Eleganz.
Fazit: Der verborgene Schatz der Mopar Muscle-Ära 1967
Wer ein klassisches Cabrio sucht, das bei Oldtimer-Treffen auffällt oder einfach genussvoll amerikanische Muskelkraft und dezente Eleganz erleben will, sollte das 1967 Plymouth Sport Fury Cabriolet auf seine Wunschliste setzen. Es vereint Muscle-Car-Qualitäten, seltene Luxusoptionen und eine Geschichte, die sowohl Mopar-Fans als auch Einsteiger begeistert.
Wie kürzlich auf YouTube durch Lou Costabile präsentiert, reicht die Historie dieses Modells über Generationen hinweg. Von der ersten Auslieferung mit heute fast einzigartigen Optionen bis zur preisgekrönten Pflege in der Gegenwart zeigt dieser Sport Fury: Die faszinierendsten Klassiker sind oft die, die noch auf ihre große Anerkennung warten.
Möchten Sie sich aus der Masse von Camaros, Mustangs und Impalas abheben? Steigen Sie ein ins 1967 Plymouth Sport Fury Cabriolet und lassen Sie Muscle, Luxus und Geschichte für sich sprechen.
Quelle: autoevolution
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