Tom Lees kühne Aussage: Kann Ether Bitcoin überholen?

Tom Lees kühne Aussage: Kann Ether Bitcoin überholen?

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Tom Lees kühne Aussage

Tom Lee, Vorsitzender von BitMine und Mitbegründer von Fundstrat, hat die Debatte neu entfacht, ob Ether (ETH) Bitcoin (BTC) überholen kann. Lee prognostiziert, dass ETH innerhalb von fünf Jahren 60.000 US-Dollar erreichen könnte, und schreibt dem sogenannten "Flippening" eine Wahrscheinlichkeit von 50 % zu — also dem Ereignis, dass Ethereum Bitcoin in Marktkapitalisierung oder relativer Dominanz übertrifft. Während Ether im Sommer 2025 eine markante Rallye erlebte, bleibt ein langfristiges "Flippening" unter Kryptoanlegern und Analysten umstritten.

Der ETH/BTC-Preischart | Quelle: TradingView

Wo Ether steht: jüngste Performance und Kontext

Nach einer starken Sommerperformance stieg Ether von etwa 0,019 BTC im April auf rund 0,04 BTC im Jahr 2025. In USD ausgedrückt erreichte ETH am 6. Sept. etwa 4.280 US-Dollar nach einem Jahresanstieg von rund 92,5 %. Dennoch liegt ETH/BTC weiterhin unter den Spitzenwerten von 2018 (0,13 BTC) und 2021 (0,08–0,09 BTC), was zeigt, dass Ether sich seit 2021 in BTC ausgedrückt nicht dauerhaft gegenüber Bitcoin durchsetzen konnte.

Warum Befürworter glauben, dass ETH BTC herausfordern kann

Befürworter führen institutionelle Zuflüsse, Produktinnovationen und strategische Firmenreserven als Gründe an. Spot-Ethereum-ETFs verzeichneten Mitte 2025 überdurchschnittliche Zuflüsse — und übertrafen damit die Nachfrage nach Spot-Bitcoin-ETFs —, und BitMines Neuausrichtung zum Aufbau einer umfangreichen ETH-Treasury (mit über 1,71 Millionen ETH zum Stand 25. Aug.) unterstreicht eine neue Welle unternehmensseitiger Akkumulation. Weitere Argumente sind das wachsende Stablecoin-Ökosystem auf Ethereum, EU‑Diskussionen über die Nutzung von Ethereum für einen digitalen Euro sowie die Netzwerknutzung durch DeFi und Smart Contracts.

Treiber der ETH-Rallye 2025

  • Hohe institutionelle Zuflüsse in Spot-ETFs und steigende Nachfrage
  • Unternehmens-Treasuries, die ETH akkumulieren (darunter BitMine)
  • Abnehmende ETH-Bestände an Exchanges und steigende Staking-/Treasury-Halten
  • Makroökonomische Rückenwinde (Liquidität und Zinserwartungen)

Hindernisse und Risiken für das "Flippening"

Trotz des Schwungs begrenzen mehrere strukturelle und marktbezogene Risiken den Weg von ETH zum Überholen von BTC. Bitcoin bleibt der größte Wertaufbewahrer des Kryptomarktes mit dominanter Marktkapitalisierung und der Narrative als digitales Gold. Ethereums unbegrenzte Emission, Konkurrenz durch andere Smart‑Contract-Plattformen (z. B. Solana, Tron) und frühere Verkaufsdrucke von Stiftungen oder großen Inhabern stellen Gegenwinde dar. Eindämmung beeindruckender kurzfristiger ETF-Zuflüsse in einen nachhaltigen Marktkapitalitätsvorsprung würde anhaltende Nachfrage und strukturelle Veränderungen in den Treasury-Allokationen von Unternehmen und Institutionen erfordern.

Fazit

Tom Lees 50‑%‑Wahrscheinlichkeit sorgt für Schlagzeilen und verdeutlicht, wie institutionelle Adoption die Dynamik des Kryptomarktes verändern kann. Ein "Flippening" bleibt jedoch unsicher: Es ist unter anhaltenden ETF‑Zuflüssen, Unternehmensakkumulationen und signifikanter Wertsteigerung in USD plausibel — aber Bitcoins etablierte Marktführerschaft und Ethereums Angebotsprofil machen den Weg steil. Händler und Anleger sollten bei der Beurteilung der ETH/BTC‑Entwicklung sowohl makroökonomische Treiber als auch On‑Chain‑Kennzahlen berücksichtigen.

Quelle: crypto

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