Samsung beendet Sicherheitsupdates für vier Galaxy-Modelle

Samsung hat die Sicherheits-Updates für vier Galaxy-Mittelklasse-Modelle aus 2021 beendet. Erfahren Sie, welche Geräte betroffen sind, was das praktisch bedeutet und welche Schritte — von Backup bis Upgrade — sinnvoll sind.

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Samsung beendet Sicherheitsupdates für vier Galaxy-Modelle

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Samsung hat stillschweigend den Sicherheits-Support für vier Mittelklasse-Galaxy-Smartphones eingestellt, die 2021 auf den Markt kamen. Wenn Sie eines dieser Modelle besitzen, ist jetzt ein guter Moment, um Ihre Optionen zu prüfen — von der Installation des zuletzt verfügbaren Sicherheits-Patches bis hin zur Überlegung eines Gerätewechsels oder eines Trade-ins.

Welche Galaxy-Modelle sind betroffen?

Der südkoreanische Hersteller liefert offiziell keine Sicherheitsupdates mehr für diese Geräte:

  • Galaxy A03s
  • Galaxy A52s
  • Galaxy F42 5G
  • Galaxy M32 5G

Modelle im Detail

Alle vier Modelle gehören zur Mittelklasse (Midrange) von Samsung und wurden zwischen August und September 2021 vorgestellt. Die Modellbezeichnungen weisen auf unterschiedliche Zielgruppen hin: die A-Serie für preisbewusste Käufer mit solider Ausstattung, die F-Serie häufig mit Fokus auf Online-Vertrieb und günstige Preise, sowie die M-Serie mit längerer Akkulaufzeit als Verkaufsargument. Trotz ihrer Unterschiede teilen diese Geräte eine ähnliche Update-Vereinbarung, die sich jetzt dem Ende zuneigt.

Warum gerade diese Geräte?

Samsung hat in den letzten Jahren explizit kommuniziert, dass viele seiner Mittelklasse-Geräte bis zu vier Jahre Sicherheitsupdates erhalten. Diese Zusage zielte darauf ab, die Lebensdauer der Smartphones zu verlängern und das Vertrauen der Käufer zu stärken. Da die betroffenen Modelle im Spätjahr 2021 erschienen sind, endete die viertjährige Support-Periode offiziell im September 2025 — damit ist der formale Support-Zeitraum nun abgeschlossen.

Warum der Support endet und was das bedeutet

Der Support-Ende-Prozess ist Teil des normalen Produktlebenszyklus: Hersteller legen Update-Richtlinien fest, die Sicherheit, Stabilität und langfristige Wartbarkeit berücksichtigen. Für diese vier Galaxy-Modelle erfüllte Samsung die Zusage bis einschließlich September 2025. Ab diesem Zeitpunkt werden keine neuen Sicherheitspatches, keine behobenen Schwachstellen und in der Regel auch keine regelmäßigen Wartungs-Updates mehr veröffentlicht.

Technische Bedeutung: Sicherheits-Patches vs. Betriebssystem-Updates

Es ist wichtig, den Unterschied zwischen Sicherheits-Patches und Betriebssystem- oder Funktions-Updates zu verstehen. Sicherheits-Patches adressieren konkrete Schwachstellen (Vulnerabilities) im Betriebssystem oder in vorinstallierter Software und schließen Sicherheitslücken, die von Angreifern ausgenutzt werden könnten. Betriebssystem-Updates (z. B. neue Android-Versionen) bringen oft neue Funktionen, UI-Änderungen und größere Architekturänderungen. Ein Ende der Sicherheitsupdates bedeutet, dass Ihr Gerät anfälliger für neu entdeckte Sicherheitslücken wird, selbst wenn es weiterhin funktionsfähig bleibt.

Praktische Auswirkungen für Nutzer

In der Praxis heißt das: Schwachstellen (Bugs, Zero-Days oder sonstige CVEs), die nach dem Support-Ende entdeckt werden, werden nicht mehr vom Hersteller behoben. Dadurch steigt das Risiko, dass Angreifer Geräte mit veralteten Patches gezielt angreifen. Gleichzeitig kann die Kompatibilität von Apps im Laufe der Zeit abnehmen, weil Entwickler ihre Anwendungen auf neuere Android-APIs und auf Geräte konzentrieren, die noch aktiv supported werden. Das Ergebnis kann ein langsamerer Abbau von Performance, höhere Absturzraten bei Apps oder eingeschränkte Funktionalität sein.

Sollten Sie aufrüsten — und auf welches Modell?

Für Besitzer eines der betroffenen Telefone ist ein Upgrade langfristig die sicherste Wahl, wenn Sicherheit und Kompatibilität Priorität haben. Samsung bietet mittlerweile Nachfolger in der Mittelklasse, die regelmäßig Sicherheits- und Funktionserweiterungen erhalten. Zu den direkten Nachfolgern oder sinnvollen Upgrade-Optionen gehören:

  • Galaxy A07 — Nachfolger bzw. moderner Ersatz für das Galaxy A03s
  • Galaxy F56 — Ersatz für das Galaxy F42 5G
  • Galaxy M36 — moderneres Modell mit Fokus auf Akkulaufzeit statt M32 5G
  • Galaxy A56 — empfehlenswerte Upgrade-Option für Galaxy A52s-Besitzer

Kriterien für die Wahl eines neuen Geräts

Beim Wechsel sollten Sie folgende Aspekte berücksichtigen: Update-Politik des Herstellers (Laufzeit für Sicherheits- und OS-Updates), Akkulaufzeit, Performance (SoC / Prozessor), Kameraqualität, Display (AMOLED vs. LCD), sowie zusätzliche Features wie 5G-Unterstützung, schnelleres Laden oder Wasserfestigkeit. Ein Gerät mit längerer Update-Garantie bietet langfristig bessere Sicherheit und höheren Wiederverkaufswert.

Alternative Optionen zum Neukauf

Wenn Sie noch nicht bereit für ein neues Smartphone sind, gibt es praktische Zwischenlösungen:

  • Daten sichern: Erstellen Sie regelmäßige Backups Ihrer Kontakte, Fotos und wichtigen Dateien in der Cloud oder lokal.
  • Letzte Patches installieren: Stellen Sie sicher, dass Ihr Gerät auf dem neuesten verfügbaren Sicherheitspatch ist.
  • Sicherheits-Apps: Nutzen Sie vertrauenswürdige Mobile-Security-Lösungen, Antiviren-Scanner und die Funktionen von Google Play Protect.
  • Vermeiden Sie riskante Apps: Installieren Sie nur Anwendungen aus offiziellen Quellen und prüfen Sie Berechtigungen vor der Installation.
  • Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Aktivieren Sie 2FA für wichtige Konten, um zusätzliche Schutzebenen zu schaffen.

Custom ROMs und Community-Optionen

Für technisch versierte Nutzer kann der Einsatz von custom ROMs (z. B. LineageOS oder andere Community-ROMs) eine Möglichkeit sein, weiterhin Sicherheitsupdates zu erhalten. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten: das Flashen eines Custom-ROMs kann Garantieansprüche annulieren und erfordert ein gewisses technisches Verständnis. Außerdem bieten Community-ROMs nicht immer den gleichen Sicherheitsstandard oder Hardware-Support wie offizielle Updates. Für Unternehmen und weniger erfahrene Nutzer sind offizielle Updates die sicherste Lösung.

Was Sie als Nächstes tun sollten

Prüfen Sie zunächst in den Geräteeinstellungen, welcher Sicherheits-Patch-Level aktuell installiert ist (unter Einstellungen > Über das Telefon > Softwareinformationen). Notieren Sie sich das Datum des letzten Patches – es hilft bei der Einschätzung des verbleibenden Schutzes. Wenn Sie ein Upgrade in Erwägung ziehen, vergleichen Sie Trade-in-Angebote von Samsung, Mobilfunkanbietern und großen Elektronikhändlern, da diese regelmäßig Promotions und Rabatte für den Gerätewechsel anbieten.

Konkrete Handlungsschritte

  1. Sichern Sie Ihre Daten: Nutzen Sie Cloud-Backups (z. B. Google Drive, Samsung Cloud) sowie lokale Sicherungen.
  2. Installieren Sie alle noch verfügbaren Updates: System- und App-Updates so lange verfügbar installieren.
  3. Prüfen Sie App-Berechtigungen: Minimieren Sie Berechtigungen für weniger vertrauenswürdige Anwendungen.
  4. Aktivieren Sie Sicherheitsfunktionen: PIN, Fingerabdruck, Gesichtserkennung und 2FA aktivieren.
  5. Erwägen Sie ein neues Gerät: Nutzen Sie Testberichte, Vergleichstabellen und Update-Politiken als Entscheidungshilfe.

Sicherheit für Geschäfts- und Privatkunden

Für Firmen sind veraltete Geräte ein erhöhtes Sicherheitsrisiko, da sie potenziell Zugang zu sensiblen Unternehmensdaten haben. Unternehmen sollten Inventare prüfen, veraltete Geräte ersetzen und Mobile Device Management (MDM) einsetzen, um Security-Policies durchzusetzen. Privatnutzer sollten besonders bei Online-Banking, E-Mail und Social-Media auf zusätzliche Schutzmaßnahmen achten.

Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit

Ein Upgrade muss nicht zwangsläufig teuer sein: Trade-ins, zertifizierte Refurbished-Geräte und zeitlich begrenzte Aktionen reduzieren Kosten. Gleichzeitig spielt Nachhaltigkeit eine Rolle: Alte Geräte lassen sich recyceln oder wiederverkaufen, wodurch Ressourcen geschont werden. Wenn Sie weder kaufen noch immediate wechseln möchten, hilft eine Kombination aus Backup, eingeschränkter App-Nutzung und Sicherheits-Apps übergangsweise.

Der End-of-Support-Prozess ist ein normaler Bestandteil des Produktlebenszyklus, aber zu wissen, wann Ihr Telefon keine Updates mehr erhält, ist entscheidend für fundierte Entscheidungen in Bezug auf Sicherheit und Performance. Wenn Datensicherheit und Kompatibilität wichtig für Sie sind, ist jetzt ein günstiger Zeitpunkt, konkrete Upgrade-Pläne zu machen und Optionen zu vergleichen.

Zusammenfassend: Die betroffenen Galaxy-Modelle erhielten gemäß der Herstellerangaben vier Jahre Sicherheitsupdates, diese Phase endete im September 2025. Langfristig bietet ein Upgrade auf ein moderneres, weiterhin unterstütztes Gerät die beste Absicherung gegen Sicherheitsrisiken und sorgt für Kompatibilität mit neuen Apps und Android-Versionen. Falls Sie noch warten möchten, sorgen Sie zumindest für aktuelle Backups, eingeschränkte App-Nutzung, regelmäßige Prüfungen des Sicherheits-Patches und zusätzliche Schutzmaßnahmen wie 2FA und mobile Sicherheitssoftware.

Quelle: sammobile

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