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Die lange ruhende A7-Serie von Samsung könnte wieder erwachen. Ein neues Geekbench-Eintrag, der mit der Modellnummer SM-A776B verknüpft ist, bringt Fans und Branchenbeobachter dazu, über eine Rückkehr der Galaxy A7x-Familie zu spekulieren – möglicherweise unter dem Namen Galaxy A77. Nachfolgend fassen wir zusammen, was der Leak offenbart, beleuchten technische Details und erklären, warum das für Käufer in der Mittelklasse relevant sein könnte. Dabei betrachten wir nicht nur die reinen Benchmark-Zahlen, sondern ordnen sie in den Kontext von Marktstrategie, Preis-Leistung, Software-Support und realen Nutzungsszenarien ein.
Kommt die A7x-Familie wirklich zurück?
Samsung hat die A‑Serie über Jahre mit regelmäßigen Updates gepflegt, doch die A7x‑Reihe fehlte seit dem Erscheinen des Galaxy A73 im Jahr 2022 auffallend. Ein A74 oder A75 wurde übersprungen, wodurch in Samsungs Portfolio der oberen Mittelklasse eine Lücke entstand. Die Listung SM‑A776B bei Geekbench passt jedoch zum Namensschema der A7x‑Geräte, weshalb die Gerüchteküche das Gerät bereits als möglichen Prototypen des Galaxy A77 einstuft. Diese Rückkehr würde strategisch Sinn ergeben: Samsung könnte die obere Mittelklasse stärken, um Wettbewerbern aus China und der starken A-Serie anderer Hersteller moderat leistungsfähige Geräte mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis entgegenzustellen. Darüber hinaus würde ein A77 mit stärkerer Hardware die A‑Linie klarer segmentieren – vom Einsteiger‑A‑Modell bis hin zur oberen Mittelklasse, die sich zunehmend an Nutzern orientiert, die Leistung und Features wollen, ohne zum teuren Flaggschiff greifen zu müssen.
Geekbench-Leak: Was steckt unter der Haube
Besonders bemerkenswert an diesem Benchmark-Eintrag ist der offenbar eingesetzte Chip. Die Listung deutet auf ein neues Exynos‑SoC hin, das sich die GPU von Samsungs Flaggschiff‑Exynos 2400 leiht: die Xclipse 940. Diese Grafiklösung wurde ursprünglich für Highend‑Modelle entwickelt und bringt verbesserte Raytracing‑ und Renderfähigkeiten gegenüber älteren Mittelklasse‑GPUs mit. Geekbench meldet zudem eine dreistufige CPU-Konfiguration, die auf eine ausgewogene Mischung aus Leistung und Energieeffizienz abzielt. Solche Cluster‑Layouts sind typisch für moderne ARM‑Designs, bei denen kräftige Performance‑Cores für anspruchsvolle Aufgaben mit effizienteren Kernen für Alltagsaufgaben kombiniert werden, um Akkulaufzeit und thermisches Verhalten zu optimieren.
- Drei Hochleistungs‑Cores mit 2,78 GHz
- Drei mittlere Kerne mit 2,30 GHz
- Vier Effizienz‑Kerne mit 1,82 GHz

Das getestete Gerät lief mit Android 16 und verfügte über 8 GB RAM. Im Geekbench 6 erzielte der Prototyp 1.673 Punkte im Single‑Core‑Test und 5.597 Punkte im Multi‑Core‑Test. Solche Werte positionieren das Gerät eher in der oberen Mittelklasse oder sogar im nahezu Premium‑Segment und heben es deutlich von typischen Budget‑A‑Modellen ab. Wichtig ist dabei zu betonen, dass Benchmarks wie Geekbench primär CPU‑Leistung messen und nur begrenzt Aussagen zur GPU‑Performance oder zu realen, lang andauernden Belastungen machen; sie sind jedoch ein nützlicher Indikator, um die generelle Leistungsfähigkeit eines SoC zu vergleichen. Die Kombination aus Xclipse‑GPU, moderatem Takt der Performance‑Kerngruppe und 8 GB RAM deutet auf ein Gerät hin, das auf flüssiges Multitasking, anspruchsvollere Apps und solide Gaming‑Performance bei mittleren bis hohen Grafikeinstellungen ausgelegt sein könnte.
Was diese Zahlen für den Alltag bedeuten
Geekbench‑Scores geben nur einen Ausschnitt wieder, bieten aber Hinweise auf die erwartbare Alltagsleistung. Die hier gezeigten Ergebnisse deuten auf einen spürbaren Leistungszuwachs in Sachen nachhaltiger Performance und Grafikfähigkeiten hin. Mit der Xclipse 940 GPU und dem stärkeren CPU‑Cluster wäre das Smartphone in der Lage, intensiveres Multitasking flüssig zu bewältigen, Spiele auf mittleren bis hohen Einstellungen stabiler darzustellen und langfristig besser für zukünftige Android‑Updates gerüstet zu sein. Praktisch könnte das bedeuten, dass Anwender weniger mit Rucklern bei mehreren offenen Apps zu kämpfen haben, Bildbearbeitung und Videowiedergabe schneller ablaufen und anspruchsvolle Mobilspiele eine bessere Bildrate und visuelle Qualität erzielen.
Eine Galaxy‑A‑Serie, die die Lücke zu Flaggschiff‑Funktionen schließt — stärkere GPU, höhere Taktraten, modernere Software und ein durchdachtes Wärmemanagement — aber ohne das hohe Preisniveau der Flaggschiffe, wäre für preisbewusste Käufer sehr attraktiv. Samsung könnte damit ein Gerät anbieten, das für Vielnutzer, mobile Gamer mit mittlerem Budget und Nutzer, die Wert auf längeren Update‑Support legen, besonders interessant ist. Außerdem würde eine solche Positionierung den Druck auf Hersteller erhöhen, die bisher mit sehr guten Preis-Leistungs‑Geräten auftraten, und könnte die Konkurrenzsituation in der oberen Mittelklasse neu ordnen.
Wann könnte Samsung die Neuerung vorstellen?
Lecks sind ein starker Hinweis, aber keine offizielle Bestätigung. Samsung hat bislang weder ein Galaxy A77 noch eine Wiederbelebung der A7x‑Reihe angekündigt, und Hardware kann sich zwischen Prototyp‑Benchmarks und finaler Retail‑Version noch deutlich ändern. Dennoch signalisiert dieser Geekbench‑Eintrag, dass das Unternehmen diesem Segment nicht vollständig den Rücken gekehrt hat. Sollte ein A77 mit dem berichteten Exynos‑Silizium auf den Markt kommen, darf man erwarten, dass Samsung bewusst mehr Premium‑Features in die obere Mittelklasse bringt — etwa eine leistungsfähigere GPU, höhere Taktraten, bessere Wärmeverwaltung und womöglich attraktivere Kamera‑ oder Ladeoptionen im Vergleich zu früheren A‑Modellen.
Konkrete Ankündigungen lassen sich nur schwer vorhersagen, doch typische Hinweisgeber sind Zertifizierungen (wie TÜV, FCC, CE), weitere Benchmark‑Erscheinungen, Listings in Datenbanken wie Geekbench oder AnTuTu, und nicht zuletzt Einladungen an Presse und Handel. Beobachter sollten daher auf zusätzliche Sichtungen achten: Datenblätter in Regulierungsdatenbanken, Fotos von Prototypen, weitere Benchmark‑Runs und Leaks zu Akku, Kamera‑Specs oder Preis. Jede dieser Informationen könnte das Gerücht in Richtung offizielle Enthüllung bewegen. Bis dahin bleibt die Möglichkeit bestehen, dass Samsung die Hardware vor der Markteinführung anpasst — sei es mit anderen Taktraten, variierenden RAM‑/Speicherkonfigurationen oder gar einem anderen SoC je nach Region (zum Beispiel ein Snapdragon‑Äquivalent für bestimmte Märkte).
Für Interessierte in der Produktplanung, Technik‑Redaktionen und kaufentscheidenden Nutzern gilt deshalb: Die aktuelle Geekbench‑Sichtung ist ein wertvoller Indikator, aber kein endgültiger Beleg. Beobachten Sie Zertifizierungslisten und weitere Benchmarks — diese sind oft die ersten verlässlichen Signale, dass ein Produkt kurz vor der Ankündigung steht. Sollte Samsung das A77 tatsächlich bringen, könnte das Unternehmen damit einen neuen Standard für die obere Mittelklasse etablieren: gute Alltagsleistung, ernstzunehmende Gaming‑Fähigkeiten dank Xclipse‑GPU und ein Preis, der das Angebot für viele Käufer attraktiv macht.
Quelle: gizmochina
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