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Muskelumbau: Ein getunter Urus, der geschmackvoll bleibt
Es wirkt, als hätten Tuner bereits jede mögliche Idee für Umbauten am Lamborghini Urus ausgeschöpft, doch dieses jüngste Widebody-Beispiel zeigt, dass weiterhin Raum für geschmackvolle, performanceorientierte Aufwertungen besteht. Von @roadshowinternational geteilt, verbindet der in mattem Satin‑Grau gehaltene SUV eine aggressive Optik mit echten Leistungssteigerungen statt mit theatralischem Übermaß.
Was ins Auge fällt
Der erste Eindruck ist, wie überzeugend muskulös dieser Urus wirkt. Die Widebody‑Konversion fügt deutlich ausgeprägte Kotflügelverbreiterungen hinzu, kombiniert mit neuen Schwelleraufsätzen sowie überarbeiteten Front‑ und Heckanbauteilen, die dem Crossover eine niedrigere, satt auf der Straße stehende Haltung verleihen. Das visuelle Paket wird von konkaven Y‑Speichen‑Felgen in 24‑Zoll‑Durchmesser getragen, bezogen mit haftstarken Performance‑Reifen für verbesserte Traktion beim Anfahren.
Technisch gesehen verändern breite Kotflügel nicht nur das Erscheinungsbild, sondern ermöglichen auch breitere Spurbreiten und eine optimierte Rad‑/Reifen‑Kombination, was in Kombination mit der Fahrwerksabstimmung die Kurvenstabilität erhöht. Solche Umfänge erfordern präzise Montage sowie gegebenenfalls Anpassungen an Radkästen und Aufhängung, um die Alltags‑Tauglichkeit zu erhalten.

Getönte Außenbeleuchtung, eine Schutz‑Lackschutzfolie (PPF) und eine Keramikbeschichtung runden die Außenaufbereitung ab, während abgedunkelte Scheiben dem Wagen einen bedrohlicheren Auftritt verleihen. Die neue Motorhaube ist eine mutige Wahl; sie muss nicht jedem gefallen, passt aber ästhetisch zu diesem Aufbau. Insgesamt wirkt die Satin‑Grau‑Lackierung modern und zurückhaltend, wodurch das Fahrzeug eher souverän als protzig erscheint.
Bemerkenswert ist, dass viele Komponenten nicht allein der Optik dienen: die PPF erhöht die Haltbarkeit gegen Steinschlag und Mikrokratzer, die Keramikbeschichtung verbessert die Reinigungsfähigkeit und die UV‑Beständigkeit, und die getönten Leuchten sowie Scheiben schützen zudem vor Blendung. Für Besitzer von High‑End‑SUVs sind solche Kombinationen aus Schutz und Stil oft entscheidend für Werterhalt und Alltagstauglichkeit.
Innenraum: dezenter Kontrast, Premium‑Feeling
Der Innenraum bleibt elegant und sportlich zugleich. Dominant ist schwarzes Leder, akzentuiert durch helle Einsätze (je nach Lichteinfall weiß oder beige), hochglänzende schwarze Zierteile und metallisch wirkende Akzente. Lamborghini‑Branding ist sowohl im Armaturenbrett als auch am Lenkrad und auf den Kopfstützen deutlich sichtbar. Weiße Kontrastnähte durchziehen das dunkle Polster und verstärken das maßgefertigte Gefühl des Interieurs.
Praktisch betrachtet kombiniert diese Gestaltung Optik mit Funktionalität: dunkle Lederausstattung ist langlebig und pflegeleicht, während helle Einsätze die räumliche Wirkung erhöhen und einen edlen Kontrast schaffen. Hochwertige Zierleisten und Metallakzente signalisieren Handwerkskunst und Professionalität beim Umbau, was für Käufer im Premiumsegment oft ausschlaggebend ist.
Neben den Materialien fällt auch die Ergonomie ins Auge: Sportsitze mit stärkerer Seitenführung, fein abgestimmte Polsterdichten und variable Sitzprogramme erhöhen Komfort und Halt in dynamischen Fahrsituationen. Moderne Infotainment‑Systeme, Fahrerassistenzpakete und akustische Optimierungen (zum Beispiel verbesserte Dämmung oder abgestimmte Klappensteuerungen der Auspuffanlage) tragen dazu bei, dass der Urus nicht nur schneller, sondern auch alltagsfreundlicher wirkt.

Individuelle Details wie eingeprägte Logos, personalisierte Schaltwippen, spezielle Fußmatten oder fein abgestimmte Ambienteleuchten heben die Signatur dieses Umbaus hervor. Für Käufern, die Wert auf Exklusivität legen, sind solche Innenraum‑Optionen oft genauso wichtig wie Leistungsdaten, weil sie das Gesamterlebnis und den Gefühlseindruck beim Fahren und Einsteigen prägen.
Performance‑Upgrades: RS Performance Package
Dieser getunte Urus ist mehr als nur Show. Der Tuner nennt ein RS Performance Package, das die Leistung auf 891 PS erhöht und ein Drehmoment von 815 lb‑ft liefert. In metrischen Einheiten entsprechen das etwa 655–665 kW (891 PS ≈ 655 kW) und rund 1.105 Nm (815 lb‑ft ≈ 1.105 Nm), je nach Umrechnungsbasis. Diese Werte ermöglichen die vom Tuner angegebenen Beschleunigungs‑ und Höchstgeschwindigkeitsdaten: 0–100 km/h in nur 3,1 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von rund 330 km/h (205 mph).
Solche Leistungssteigerungen basieren in der Regel auf einer Kombination aus Software‑Tuning (optimierte Kennfelder für Einspritzung und Ladedruck), mechanischen Upgrades (leistungsfähigere Turbolader oder überarbeitete Ladeluftkühlung), sowie einem angepassten Abgassystem, das Fluss und Temperaturanpassung verbessert. Dazu kommen oft verstärkte Antriebswellen, ein überarbeitetes Getriebe‑Mapping und eine angepasste Kühlung, um die Zuverlässigkeit unter hoher Belastung zu gewährleisten.
Die dokumentierten Zahlen machen den Umbau schneller aus dem Stand als einen serienmäßigen Urus Performante um etwa zwei Zehntel Sekunden auf 0–100 km/h und erhöhen die Spitzengeschwindigkeit deutlich über das werkseitige Performante‑Limit von 306 km/h (190 mph). Solche Zuwächse sind besonders für Kunden relevant, die Wert auf reine Beschleunigungsleistung und hohe Endgeschwindigkeit legen, aber dennoch Alltagstauglichkeit wünschen.
Wichtig ist, dass jede Leistungssteigerung im Hochleistungsbereich technische Folgen hat: erhöhte thermische Belastung, möglicher Mehrverbrauch und höhere Anforderungen an Bremsen und Fahrwerk. Daher sollten potenzielle Käufer auf dokumentierte Prüfstände, erweiterte Kühlkonzepte, leistungsfähigere Bremsanlagen und gegebenenfalls auf verstärkte Garantiebestimmungen achten, falls verfügbar.
Wesentliche Leistungs‑Highlights im Überblick:
- 891 PS und 815 lb‑ft Drehmoment (≈ 1.105 Nm)
- 0–62 mph (0–100 km/h) in 3,1 Sekunden
- Höchstgeschwindigkeit: 205 mph (≈ 330 km/h)
- 24‑Zoll konkave Y‑Speichen‑Felgen und hochgriffige Reifen
Vergleich mit Serie und Rivalen
Im Vergleich zum serienmäßigen Urus Performante setzt dieses getunte Exemplar den Schwerpunkt auf maximale Geradeaus‑Performance, ohne fahrbare Alltagseigenschaften aufzugeben. Viele Umbauten übertreiben es mit Widebody‑Kits, die übertrieben theatralisch wirken; dieses Projekt steht für eine gelungene Balance aus Dynamik und Zurückhaltung. Für Käufer, die Hochleistungs‑SUVs in Erwägung ziehen, nähert sich dieser Urus eher dem Bereich maßgeschneiderter Hyper‑SUVs als einer bloßen optischen Verwandlung.
Vergleichsweise stehen Modelle wie der Aston Martin DBX707, der Porsche Cayenne Turbo GT oder der Bentley Bentayga Speed in einer ähnlichen Liga, wenn es um Performance‑Ansprüche geht. Allerdings unterscheiden sich die Konzepte: Serienhersteller bieten oft eine abgestimmte Gesamtgarantie und geprüfte Seriensicherheit, während Tuner maßgeschneiderte Leistungen und ein hohes Maß an Individualität liefern — mit entsprechendem Prüfbedarf hinsichtlich Zuverlässigkeit, Emissionen und Zulassung.
Ein weiterer Aspekt ist das Fahrverhalten: Breitere Spurbreiten und gröbere Bereifung verbessern die Kurvenstabilität, können aber den Abrollkomfort und die Geräuschentwicklung verändern. Die Kunst bei einem hochwertigen Umbau besteht darin, die richtige Balance zu finden — also maximale Performance zu bieten, ohne die Alltagstauglichkeit oder den Komfort drastisch zu beeinträchtigen.

Markt und Verfügbarkeit
Road Show International berichtet, dass der getunte Lamborghini Urus zum Verkauf steht, wobei das Inserat weder Kilometerstand noch Preis nennt. Diese Informationslücke ist bei hochpreisigen, über Händler vertriebenen Tuner‑Fahrzeugen nicht ungewöhnlich; ernsthafte Interessenten müssen in der Regel direkt mit dem Tuner oder dem Broker in Kontakt treten, um Details zu verhandeln und die Herkunft, durchgeführte Wartung sowie die technische Dokumentation zu prüfen.
Beim Erwerb eines stark modifizierten Fahrzeugs sollten Käufer auf mehrere Prüfpunkte achten: lückenlose Dokumentation der Umbauten, Prüfstandsprotokolle (Leistungsdiagramme), Abgas‑ und Geräuschgutachten, Eintragungs‑ und Zulassungsunterlagen (z. B. ABE, Einzelabnahme), Garantiebedingungen sowie Versicherungsauflagen. Ohne diese Nachweise können zusätzliche Kosten für Nachrüstungen, Zulassungstests oder Versicherungsanpassungen entstehen.
"Es trifft den Sweet Spot zwischen Aggression und Verfeinerung", so beschreibt ein Betrachter das Fahrzeug. Genau dieses Gleichgewicht unterscheidet ein erinnerungswürdiges Aftermarket‑Projekt von einer rein kitschigen Verwandlung. Für Sammler und Enthusiasten ist die Kombination aus optischer Zurückhaltung und extremer Leistung ein starkes Verkaufsargument.
Der Markt für getunte Luxus‑SUVs bleibt robust, insbesondere wenn Umbauten durch renommierte Tuner realisiert wurden und Dokumentationen vorliegen. Käufer sollten jedoch die langfristigen Aspekte bedenken: Wiederverkaufswert, mögliche Einschränkungen bei Wartung und Service, sowie Änderungen in der Gesetzgebung zu Emissionen und Geräuschvorschriften, die später zusätzliche Auflagen nach sich ziehen könnten.
Wenn Sie Hochleistungs‑SUV‑Trends verfolgen, ist dieser Widebody‑Urus ein Modell, das man beobachten sollte. Er demonstriert, wie sorgfältige Styling‑Entscheidungen in Kombination mit substanziellem Motor‑Tuning einen exotischen Crossover in eine ernstzunehmende Performance‑Maschine verwandeln können, ohne die visuelle Eleganz zu opfern.
Abschließend bleibt zu sagen: Die Wahl eines solchen Fahrzeugs hängt stark von den Prioritäten des Käufers ab — ob er reine Performance, Alltagstauglichkeit, Exklusivität oder eine ausgewogene Mischung sucht. Ein gut dokumentierter, technisch durchdachter Umbau wie dieser bietet die Möglichkeit, ein außergewöhnliches Fahrerlebnis zu genießen, verlangt aber auch informierte Entscheidungen und sorgfältige Prüfung vor dem Kauf.
Quelle: autoevolution
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