Hyundai NEXO 2026: Wasserstoff-SUV mit mehr Reichweite

Hyundai präsentiert den NEXO 2026: ein verbessertes Brennstoffzellen-SUV mit 252 PS, WLTP-Reichweite von 826 km, schnellen Wasserstofftankzeiten und optimierter Effizienz für den Alltag.

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Hyundai NEXO 2026: Wasserstoff-SUV mit mehr Reichweite

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Hyundai stellt den NEXO der nächsten Generation vor

Hyundai hat den Vorhang für den NEXO 2026 gelüftet, seinen neuesten Brennstoffzellen-SUV (FCEV), der Leistung, Reichweite und Alltagstauglichkeit von Wasserstofffahrzeugen weiter voranbringen soll. Der weltweit ab Anfang 2026 verfügbare NEXO kombiniert einen überarbeiteten Brennstoffzellenstapel, verbesserte Leistungselektronik und eine Reihe fahrerorientierter Technologien, um null-Emissions-Fahrten über lange Distanzen attraktiver und praxisnäher zu machen. Diese Modellpflege zielt darauf ab, die Brennstoffzellen-Technologie für Kunden greifbarer zu machen — durch messbare Verbesserungen bei Dynamik, Effizienz, Kälteresistenz und Bedienkomfort.

Im Kontext der Elektrifizierung ist der NEXO ein Beispiel dafür, wie Wasserstoff als Ergänzung zu batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) funktionieren kann: kurze Betankungszeiten, hohe Reichweiten und geringere Abhängigkeit von Ladeinfrastruktur. Für Flottenbetreiber und Langstreckenpendler ist das Potenzial besonders relevant, obwohl die Verfügbarkeit von Wasserstofftankstellen regional unterschiedlich bleibt. Hyundai adressiert nicht nur die Antriebsseite, sondern auch Aspekte wie Geräuschkomfort, Thermomanagement und Software-Integration, damit das Brennstoffzellenfahrzeug im Alltag konkurrenzfähig ist.

Wesentliche Kennzahlen

Die Zahlen sind auffällig: Eine kombinierte Systemleistung von 252 PS (190 kW), eine WLTP-geschätzte Reichweite von 514 Meilen (826 km) und eine Betankungszeit für Wasserstoff, die Hyundai mit rund fünf Minuten angibt. Diese Verbesserungen ergeben sich aus gezielten Hardware- und Software-Optimierungen, nicht aus einem radikalen Architekturwechsel. Das Resultat ist ein alltagstauglicheres, vielseitigeres Wasserstoff-SUV, das weniger Kompromisse verlangt als frühere Generationen.

Für Interessenten sind die harten Zahlen relevant, aber ebenso wichtig sind die praktischen Konsequenzen: mehr nutzbare Reichweite im Alltag, schnelleres Wiederauftanken für Langstreckenfahrten und ein spürbar dynamischeres Ansprechverhalten. In Regionen mit wachsender Wasserstoffinfrastruktur kann der neue NEXO somit eine realistische Alternative zu Verbrennern und BEVs darstellen.

Antriebs- und reale Verbesserungen

Im Zentrum des Upgrades steht ein neu konstruierter Brennstoffzellenstapel in Kombination mit einer verstärkten Leistungselektronik. Hyundai hat die Spitzenleistung der Batterie auf 107 PS (80 kW) verdoppelt, während der Brennstoffzellenstapel nun bis zu 148 PS (110 kW) brutto liefern kann. In der Praxis steigt die Netto-Systemleistung deutlich, und der elektrische Antrieb erzeugt jetzt 201 PS (150 kW), wodurch die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h von 9,2 auf 7,8 Sekunden verkürzt wurde.

Diese Verbesserungen zielen auf nutzbare Dynamik ab — auf spontanes Ansprechverhalten beim Überholen und auf kraftvolle Zwischensprints, die im Alltag häufiger gebraucht werden als eine höhere Höchstgeschwindigkeit. Die stärkere Batterie erlaubt außerdem aggressivere Rekuperationsstrategien, unterstützt kurzfristige Leistungsanforderungen und stabilisiert das Ansprechverhalten bei niedrigen Akkuzuständen oder Mehrbedarf durch Zusatzverbraucher.

Technisch betrachtet kombiniert Hyundai eine optimierte Zellchemie und packungsdichte Montagemethoden im Brennstoffzellenstapel mit effizienterer Leistungselektronik, die Wärmeverluste reduziert und die Energieumwandlung präziser steuert. Die Folge: geringere Systemverluste, konstantere Leistung über lange Strecken und insgesamt verbesserte Effizienzwerte unter realen Fahrbedingungen.

Wichtige technische Eckdaten:

  • Total system output: 252 hp (190 kW)
  • EV motor output: 201 hp (150 kW)
  • WLTP range estimate: 514 miles (826 km)
  • Hydrogen storage: 6.69 kg, up from 6.33 kg
  • Refill time: about five minutes

Die Erhöhung der Wasserstoffspeicherkapazität von 6,33 kg auf 6,69 kg ist ein weiterer Hebel für die Reichweitensteigerung. Zusammen mit effizienteren Betriebsstrategien des Brennstoffzellensystems ergibt sich so die signifikante WLTP-Reichweite. Wichtig ist, dass WLTP-Werte als standardisierte Referenz dienen; reale Werte hängen von Fahrerprofil, Topographie, Beladung und Außentemperatur ab. Hyundai nennt zudem, dass die Verbesserungen eher durch Optimierung bereits vorhandener Komponenten als durch neue, teure Technologien erzielt wurden — ein wirtschaftlich relevanter Punkt für Großserienfertigung.

Effizienz, Fahrverhalten und Kälteresistenz

Hyundai hat die Effizienz und Fahrbarkeit des NEXO nicht vernachlässigt. Aerodynamische Verfeinerungen, darunter neue Unterbodenverkleidungen und eine optimierte Luftstromführung, reduzieren den Luftwiderstand und unterstützen so die Reichweite. Gerade bei hohen Geschwindigkeiten, wo Aerodynamik überproportional ins Gewicht fällt, zahlen sich solche Maßnahmen aus und helfen, die WLTP-Reichweite auch bei Schnellfahrten besser zu halten.

Geräusch-, Vibrations- und Komfortaspekte (NVH) wurden mit Active Noise Control-Road-Technologie und schallabsorbierenden Reifen angegangen, um die Kabine auch auf rauen Fahrbahnen ruhig zu halten. Da Brennstoffzellenfahrzeuge per se einen anderen Geräuschcharakter haben als Verbrenner, ist die Minimierung von Störgeräuschen und Vibrationen ein wichtiger Faktor für das Komfortempfinden und damit die Akzeptanz der Technologie im Markt.

Wesentlich ist auch die verbesserte Kaltwetterleistung. Ein Anti-Freezing 'Wake Up'-Modus und andere thermische Management-Updates sorgen dafür, dass Brennstoffzelle und Zusatzsysteme bei niedrigen Temperaturen schneller betriebsbereit sind. Diese Maßnahmen reduzieren die Aufwärmverluste, erhalten die Reichweite bei niedrigen Außentemperaturen besser und erhöhen die Zuverlässigkeit im Winterbetrieb. Hyundai adressiert damit einen häufig genannten Nachteil von neuen Antriebskonzepten: die Performance bei Kälte.

Weitere Optimierungen des Thermomanagements umfassen die gerichtete Kühlerluftführung, adaptive Pumpensteuerung für den Brennstoffzellenkühlkreislauf und eine kontrollierte Vorkonditionierung des Systems vor dem Start. Für Nutzer bedeutet das weniger Wartezeit beim Losfahren und konstantere Reichweitenprognosen, gerade bei Feuchtigkeits- und Frostbedingungen.

Intelligente Fahr- und Assistenzsysteme

Hyundai hat mehrere softwaregetriebene Funktionen gebündelt, die sowohl Effizienz als auch Fahrverhalten verbessern. Das e-Handling-System verteilt aktiv das Drehmoment, um Traktion, Lenkgefühl und Stabilität zu verbessern. Diese Verteilung geschieht situationsabhängig und unterstützt das Fahrzeug bei Spurwechseln, Kurvenfahrten und bei unterschiedlichen Reibwerten.

Das Smart Regenerative System nutzt Navigationsdaten, um die Rekuperationsstärke automatisch anzupassen — beispielsweise stärkeres Bremsen im bergab führenden Abschnitt oder sanfteres Zurückgewinnen von Energie in der Stadt. Dadurch reduziert sich die Arbeitsbelastung des Fahrers, während gleichzeitig mehr Energie zurückgewonnen wird, was die Gesamtreichweite auf gemischten Strecken erhöht.

Darüber hinaus integriert Hyundai Unterstützungssysteme wie adaptive Geschwindigkeitsregelung, Spurhalteassistent und kamerabasierte Verkehrszeichenerkennung, die in Verbindung mit dem Energiemanagement dazu beitragen, vorausschauender zu fahren. Vorausschauende Fahrstrategien, die Verkehrssituationen und Topographie berücksichtigen, sind besonders effektiv bei FCEV- und BEV-Systemen, weil sie die Nutzbarkeit der gespeicherten Energie maximieren.

Softwareseitig bleibt Hyundai offen für Over‑the‑Air‑Updates (OTA), mit denen Fahrmodi, Energieoptimierung und optionales Fahrerassistenzverhalten weiterentwickelt werden können. Diese Software-orientierte Herangehensweise erlaubt es, die Fahrzeugfunktionen nach dem Kauf zu verbessern und neue Energie- oder Komfortfeatures zu ergänzen — ein Wettbewerbsvorteil hinsichtlich Kundenbindung und Produktlebenszyklus.

Für europäische Käufer ist eine weitere praktische Verbesserung die Anhängelast: Der NEXO kann nun bis zu 1.000 kg ziehen. Das ist das erste Mal, dass Hyundai in einem FCEV eine Anhängelast anbietet und erweitert die Nutzbarkeit des Fahrzeugs für Besitzer, die gelegentlich Ladegut oder kleine Anhänger transportieren müssen. Wichtig ist dabei, dass Zugbetrieb die Reichweite beeinflusst — Fahrer sollten deshalb mit angepassten Verbrauchs- und Reichweitenprognosen rechnen.

Insgesamt positioniert sich der NEXO 2026 als ein technologisch ausgereifteres Brennstoffzellenfahrzeug, das reale Mobilitätsanforderungen adressiert: längere Reichweite, schnelle Betankung, verbesserte Alltagstauglichkeit und eine komfortable, leise Kabine. Für potenzielle Käufer und Flottenbetreiber bleibt die Verfügbarkeit von Wasserstofftankstellen ein kritischer Faktor, doch Hyundai geht mit praxisnahen Systemoptimierungen einen wichtigen Schritt, um die Brennstoffzellenmobilität konkurrenzfähiger zu machen.

Technische Käufer sollten zudem die Betriebs- und Wartungsvorteile von FCEV gegenüber konventionellen Verbrennern prüfen: geringere lokale Emissionen, mögliche Einsparungen bei Wartungsintervallen (etwa keine Ölwechsel), aber zugleich Anforderungen an Hochdruck-Wasserstoffspeicherprüfungen und spezialisierte Servicekompetenz. Die Ausbaugeschwindigkeit der Wasserstoffinfrastruktur, politische Förderungen und Flottenstrategien werden entscheidend darüber bestimmen, wie schnell Fahrzeuge wie der neue NEXO Marktanteile gewinnen können.

Quelle: autoevolution

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