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Wasserstoff‑X5 ergänzt die Modellpalette
BMW hat bestätigt, eine Brennstoffzellenvariante der nächsten X5‑Generation anzubieten, wobei Kundenverkäufe voraussichtlich 2028 beginnen sollen. Der FCEV‑X5 wird neben Benzin‑, Diesel‑, Plug‑in‑Hybrid‑ und batterieelektrischen Varianten angeboten und ist Teil von BMWs bislang breitester Strategie für elektrifizierte Antriebe. Das neue Modell baut auf dem experimentellen iX5 Hydrogen‑Versuchsfahrzeug auf und nutzt ein gemeinsam mit Toyota entwickeltes Brennstoffzellensystem der dritten Generation.
Fahrzeugspezifikationen und Antriebsstrang
Das Brennstoffzellensystem der dritten Generation stellt einen deutlichen technischen Fortschritt dar. Verglichen mit dem Pilotaufbau des iX5 Hydrogen ist der neue Stack laut BMW rund 25 Prozent kleiner, bietet gleichzeitig eine höhere Leistungsdichte, verbesserte Effizienz und eine bessere Einbaugeometrie für die CLAR‑Architektur (Cluster Architecture CLAR) des X5. Die Produktionswerte für den finalen X5‑FCEV sind noch vorläufig, doch der iX5 Hydrogen kombinierte einen 187 bhp starken Brennstoffzellen‑Stack mit einem 295 bhp starken Elektromotor und einer Pufferbatterie zu insgesamt etwa 396 bhp sowie einer WLTP‑Reichweite von rund 313 Meilen (≈504 km) aus zwei 700‑Bar‑Tanks mit 6 kg Wasserstoff. BMW erklärt, das neue System werde den iX5 Hydrogen in Reichweite, Leistung und Effizienz übertreffen und eine modulare Bauweise für verschiedene Fahrzeugtypen nutzen.
Wesentliche technische Details
- Brennstoffzellen‑Stack der dritten Generation: kleiner bei höherer Leistungsdichte
- Modulare Architektur für skalierbare Fahrzeugintegration
- BMW Energy Master: hochvolt‑Steuergerät speziell für Wasserstoff
- Wasserstoffspeicherung bei 700 Bar Druck in mehreren Tanks
Design- und Innenraumänderungen
Prototypaufnahmen der G65‑Generation des X5 deuten auf ein frisches Erscheinungsbild hin, das vom kommenden iX3 der zweiten Generation auf der Neue Klasse‑Plattform beeinflusst ist. Es ist mit schärferen aerodynamischen Details und modell‑spezifischen Styling‑Merkmalen zu rechnen, die diese fünfte X5‑Generation von ihren Vorgängern abheben.

Innenraum und Technik
Im Innenraum wird BMW sich von traditionellen Instrumentenfeldern entfernen und stattdessen ein panoramisches, projiziertes Display‑System mit einem etwa 17,9 Zoll großen Widescreen‑Zentraldisplay kombinieren. Der langjährige iDrive‑Drehregler dürfte entfallen; künftige X5‑Modelle werden voraussichtlich primär auf Touch‑Bedienung und fortschrittliche Sprachsteuerung für Infotainment und Fahrzeugfunktionen setzen.
Produktion, Komponenten und Markteinführung
BMW wird die Brennstoffzellen‑Stacks im Werk Steyr in Österreich fertigen, wo neue Linien und Testanlagen installiert werden. Weitere wasserstoffspezifische Komponenten, darunter der BMW Energy Master‑Hochvoltregler, sollen im Werk Landshut in Deutschland produziert werden. Erste Prototypen sind für die Montage im BMW‑Werk Dingolfing vorgesehen. Der Verkauf konzentriert sich auf ausgewählte Märkte mit geeigneter Wasserstofftankstellen‑Infrastruktur und nicht auf einen vollständigen globalen Rollout.
Marktpositionierung und Vergleich
Der X5‑FCEV richtet sich an Käufer und Flotten, die schnelles Betanken und große Reichweiten bei null lokalen Emissionen benötigen – im Gegensatz zu batterieelektrischen Alternativen, die längere Ladezeiten erfordern. Verglichen mit dem iX5 Hydrogen‑Pilotprojekt soll die Serienversion kompakter, leistungsstärker und effizienter werden, während das modulare Brennstoffzellendesign die Einsetzbarkeit über BMWs künftige Wasserstoffpalette hinweg erweitert. BMW positioniert den Wasserstoff‑X5 als ergänzende emissionsfreie Option neben BEVs und Plug‑in‑Hybriden, nicht als direkten Ersatz.
Was das für Käufer und den Markt bedeutet
Das Erscheinen eines serienreifen Wasserstoff‑X5 im Jahr 2028 erweitert die Verbraucherauswahl im Premium‑SUV‑Segment für diejenigen mit Zugang zu Wasserstofftankstellen. Zugleich unterstreicht es BMWs Strategie, mehrere elektrifizierte Antriebsstränge parallel zu entwickeln, um unterschiedliche Märkte und Anwendungsfälle bedienen zu können, während sich die Infrastruktur weiterentwickelt.
Quelle: autocar.co
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