Kiyosaki kauft Hartwerte: Bitcoin, Ethereum und Gold

Robert Kiyosaki setzt auf Hartwerte: Er akkumuliert Gold, Silber, Bitcoin und Ethereum als Inflationsschutz. Der Artikel analysiert seine Kursziele, On-Chain-Indikatoren und makroökonomische Implikationen für Anleger.

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Kiyosaki kauft Hartwerte: Bitcoin, Ethereum und Gold

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Kiyosaki bekräftigt kühne Ziele und sagt, er kauft Hartwerte

Robert Kiyosaki, Autor von "Rich Dad Poor Dad", hat seine Strategie zugunsten von Hartwerten bekräftigt und prognostiziert Bitcoin bei 250.000 USD sowie Gold bei 27.000 USD bis 2026. Er erklärt, dass er aktiv Gold, Silber, Bitcoin und Ethereum akkumuliert, um sich vor einem erwarteten Marktcrash zu schützen. Diese Bestände bezeichnet er als "echtes Geld" und als langfristigen Schutz gegen die Schwäche von Fiat-Währungen. In seinen Aussagen verbindet Kiyosaki makroökonomische Besorgnis mit praktischer Allokation in physische Werte, Edelmetalle und digitale Vermögenswerte, wobei er auf Inflationsrisiken und Währungsentwertung als zentrale Treiber hinweist.

Kiyosaki stellt seine Perspektive in den Kontext eines bevorstehenden wirtschaftlichen Abschwungs und wiederholt seine langjährige Kritik an der Federal Reserve und dem US-Finanzministerium wegen expansiver Geldpolitik und der explodierenden US-Staatsverschuldung. Er nennt klare Zielpreise: 27.000 USD für Gold, 100 USD für Silber und 250.000 USD für Bitcoin bis 2026. Diese Zahlen leitet er sowohl aus externen Einschätzungen als auch aus seiner eigenen Überzeugung ab, dass Kryptowährungen und Edelmetalle als Hedging-Instrumente gegenüber Fiat-Risiken dienen. Seine Argumentation zielt darauf ab, Sparvermögen durch harte, knappe oder nutzbare Werte zu schützen, anstatt auf nominale Bankeinlagen zu vertrauen, die durch Geldmengenausweitung entwertet werden könnten.

Warum er kauft: Inflationsrisiko, Fed-Politik und klassische Geldtheorie

Kiyosaki argumentiert, dass aggressive monetäre Expansion "Fake Money" erzeugt und Sparer verwundbar macht; sein prägnantes Motto lautet, dass "Sparer Verlierer sind". Er zieht klassische monetäre Theorien wie Greshams Gesetz heran, um zu erklären, warum schwache Fiat-Währungen stärkere Wertaufbewahrungen verdrängen können, wenn Vertrauen in das Geldsystem schwindet. Ergänzend verweist er auf Metcalfes Gesetz zur Unterstützung der These, dass Netzwerkeffekte bei digitalen Assets wie Bitcoin und Ethereum langfristige Wertsteigerungen fördern können. Diese Kombination aus Geldtheorie, Netzwerkmodell und praktischer Portfolioallokation bildet das Rückgrat seiner Argumentation für einen stärkeren Fokus auf Hartwerte und knappe digitale Güter.

Aus Sicht von Kiyosaki verschiebt sich die Risikozuordnung: Während traditionelle Sparformen durch Null- oder Negativzinsen sowie durch Dekadenz in der Fiskalpolitik unter Druck geraten, gewinnen knappere und nutzbare Werte an relativer Attraktivität. Inflationsschutz, Diversifikation und Portfoliostabilisierung sind zentrale Stichworte, die Investitionsentscheidungen leiten. Zudem betont er, dass Anleger die Unterschiede zwischen nominalen und realen Renditen verstehen müssen: Nominale Rückflüsse mögen attraktiv wirken, verlieren jedoch an Kaufkraft, wenn die Geldmenge schneller wächst als die Realwirtschaft.

Ether kommt ins Gespräch: Stablecoins und Netzwerk-Utility

Weg von einer rein Bitcoin-zentrierten Haltung erklärte Kiyosaki, dass er zunehmend optimistischer gegenüber Ether ist, beeinflusst unter anderem durch Analysen von Marktbeobachtern wie Tom Lee von Fundstrat. Er hob die Rolle von Ethereum als Infrastruktur für Stablecoins und dezentrale Finanzanwendungen (DeFi) hervor und argumentierte, dass diese Nutzfunktion Ether einen Vorteil in der globalen "monetären Infrastruktur" und in der breiteren Blockchain-Ökonomie verschafft. Die Fähigkeit von Ethereum, programmierbare Finanzinstrumente zu hosten, Smart Contracts zu bedienen und als Grundlage für Token-Standards zu dienen, ist für ihn ein Argument zugunsten langfristiger Adoption und Wertschöpfung.

Für Kiyosaki bleibt Bitcoin das ultimative Knappheitsobjekt und ein monetäres Absicherungsinstrument, während Ethereum programmierbare Finanzdienstleistungen und Netzwerkeffekte bietet, die potenziell eine breitere wirtschaftliche Nutzung und damit eine dauerhafte Wertsteigerung ermöglichen. Er betont außerdem, dass sein Portfolio nicht nur aus liquiden Kryptowährungen besteht: Beteiligungen an Gold- und Silberminen sowie physische Bestände sind Teil seines diversifizierten Hartwerte-Ansatzes. Diese Kombination aus physischen Edelmetallen, Minenexposure und liquider Krypto-Infrastruktur spiegelt das Bemühen wider, verschiedene Risiken (Inflation, Währungsabwertung, technologische Umwälzungen) abzudecken.

Darüber hinaus diskutiert Kiyosaki, wie Stablecoins und tokenisierte Vermögenswerte die Rolle klassischer Währungen ergänzen könnten, insbesondere in Regionen mit instabilen Fiat-Systemen. Ethereum-basierte Stablecoins bieten Brücken zwischen traditionellen Finanzströmen und der dezentralen Welt, was in makroökonomischen Stressphasen zu erhöhter Nachfrage nach liquiden, blockchain-basierten Lösungen führen könnte. Solche Entwicklungen sind relevant für Anleger, die neben Knappheit auch Funktionalität und Liquidität als Auswahlkriterien betrachten.

On-Chain-Indikatoren und Marktsignale

On-Chain-Analysen liefern zusätzliche Kontextinformationen für bullische Szenarien. Der Marktbeobachter Crypto Crib verzeichnet, dass das Verhältnis von Market Value zu Realized Value (MVRV) von Bitcoin wieder auf etwa 1,8 gestiegen ist — ein Niveau, das historisch oft Rückschlüsse auf Erholungen im Bereich von 30–50 % zulässt. Solche Kennzahlen werden von Händlern verwendet, um zu beurteilen, ob BTC im Verhältnis zu den realisierten Anschaffungskosten angemessen bewertet ist. On-Chain-Metriken wie MVRV, NUPL, Coin Age und Spent Output Profit Ratio bieten datengetriebene Anhaltspunkte, die Investoren in ihre Makro- und Mikroentscheidungen einbeziehen.

Diese Indikatoren allein sind jedoch keine Garantien: Sie müssen im Zusammenspiel mit Liquiditätsbedingungen, Volatilitätsmustern und makroökonomischen Faktoren interpretiert werden. Beispielsweise kann ein positives On-Chain-Signal durch Liquiditätsentzug an den Finanzmärkten oder durch regulatorische Eingriffe neutralisiert werden. Deshalb kombinieren viele professionelle Marktteilnehmer On-Chain-Daten mit klassischen Marktindikatoren und Liquiditätsanalysen, um robustere Szenarien zu entwickeln. Für Privatanleger ist es ratsam, On-Chain-Analysen als ergänzendes Werkzeug zu betrachten, nicht als alleinige Entscheidungsgrundlage.

Analyst Crypto Crib sieht eine bevorstehende Erholung

Wie makroökonomische Flüsse Krypto-Preise stützen könnten

Der ehemalige BitMEX-CEO Arthur Hayes hat argumentiert, dass die stark ansteigende US-Verschuldung die Federal Reserve in Richtung impliziter Liquiditätszuführungen drängen wird — eine Form schleichender quantitativer Lockerung, die über Einrichtungen wie das Standing Repo Facility ausgeführt werden könnte. Hayes ist der Ansicht, dass diese stille Ausweitung der Dollar-Liquidität "positiv" für riskantere Anlageklassen sein wird, insbesondere für Bitcoin und andere Kryptowährungen, die von aufgeblasenen Asset-Bewertungen profitieren. Diese Sicht beruht auf der Annahme, dass zunehmende Liquidität zu einer Neubewertung knapper oder risikoaktiver Vermögenswerte führen kann.

Makroströme wie Kapitalflüsse institutioneller Investoren, Repositionierungen von Pensionsfonds und verstärkte Allokationen in digitale Werte durch Family Offices können die Preisdynamik zusätzlich beeinflussen. Wenn traditionelle Investoren Kryptowährungen als Absicherungsinstrument oder Diversifikator akzeptieren, könnte dies die Nachfragebasis verbreitern und die Volatilität in bestimmten Phasen reduzieren. Dennoch bleibt Unsicherheit bestehen: Politische Entscheidungen, regulatorische Eingriffe und Änderungen in der globalen Kapitalstruktur können diese Entwicklung abbremsen oder umkehren.

Eine weitere wichtige Frage ist die Wechselwirkung zwischen traditionellen Zentralbankmaßnahmen und der Marktstruktur von Krypto: Liquiditätsinjektionen in Fiat-Märkten können die Preise riskanter Assets stützen, doch gleichzeitig könnten regulatorische Maßnahmen—zum Beispiel strengere Regeln für Krypto-Kustodie oder Steuervorschriften—das Wachstumspotential einschränken. Investoren sollten deshalb sowohl makroökonomische Liquiditätsindikatoren als auch regulatorische Signale beobachten.

Was das für Anleger bedeutet

Kiyosakis Haltung vereint makroökonomische Besorgnis mit taktischer Akkumulation von Hartwerten. Für Krypto-Anleger bestärken seine 250.000-USD-Bitcoin-Prognose und seine erneuerte Begeisterung für Ether Narrative über digitale Knappheit, Netzwerkwert und Inflationsschutz. Zugleich ist wichtig, solche bullischen Szenarien gegenüber vorhandener Volatilität, makroökonomischem Risiko und der eigenen Risikotoleranz abzuwägen. Ein disziplinierter Investitionsansatz umfasst Diversifikation, Positionsgrößenbegrenzung und klare Exit-Kriterien.

Kurz gesagt: Kiyosaki investiert in einer Mischung aus Krypto und Edelmetallen als Schutz gegen Fiat-Abwertung, während On-Chain-Daten und makroökonomische Kommentare von Marktveteranen unterstützende, wenn auch nicht garantierte, Signale für mögliche Erholungen liefern. Anleger sollten technische Indikatoren, Liquiditätsdaten und fundamentale makroökonomische Trends kombinieren, um informierte Entscheidungen zu treffen. Zudem lohnt es sich, die Rolle von Minenbeteiligungen, physischen Beständen und liquiden Token-Positionen in einem Gesamtportfolio systematisch zu prüfen, um unterschiedliche Risiko- und Renditeprofile abzudecken.

Abschließend sei betont, dass Meinungen wie die von Kiyosaki wertvolle Perspektiven und Startpunkte für die eigene Analyse bieten, aber keine Ersatzstrategie für eine fundierte, persönliche Anlageplanung sind. Eine sorgfältige Prüfung von Quellen, ein Verständnis der damit verbundenen Risiken und gegebenenfalls die Konsultation eines unabhängigen Finanzberaters bleiben essentielle Schritte, bevor signifikante Allokationsänderungen vorgenommen werden.

Quelle: cointelegraph

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