7 Minuten
Spy Shots zeigen einen sportlichen, elektrifizierten GLA
Fotografen erwischten kürzlich einen vollständig getarnten Prototypen der nächsten Mercedes‑AMG GLA‑Generation, und die Indizien sprechen eindeutig für ein elektrifiziertes, leistungsorientiertes Modell. Von aggressiven Leichtmetallrädern mit Performance‑Bereifung über groß dimensionierte Bremsscheiben bis hin zu einer überarbeiteten unteren Frontöffnung zur besseren Kühlung – selbst unter schwerer Tarnung trägt dieser GLA deutliche AMG‑Erkennungsmerkmale. Die Karosserieproportionen, die reduzierte Bodenfreiheit und die breiter wirkende Spur vermitteln ein sportliches Auftreten, das AMG‑Kunden erwarten, während die Hinweise auf Elektrifizierung die technische Ausrichtung der Baureihe unterstreichen.
Designhinweise und Hinweise auf Elektroantrieb
Das flache Unterbodenlayout des Prototyps und das Fehlen eines sichtbaren Endrohrs lassen seine elektrische Herkunft sofort erkennen. Die Lichtsignatur orientiert sich stark an der CLA‑Reihe mit EQ Technology und zeigt das wachsende Stern‑Muster der Marke sowohl in den Front‑ als auch in den Heckleuchten. Weitere äußerliche Details am Testwagen umfassen versenkbare Türgriffe, hochglanzschwarze A‑Säulen, markantes schwarzes Radhaus‑Beplankung, dachintegrierte Dachreling mit Satinfinish sowie ein großes Schiebedach – kleine Luxusakzente, die zu einem premium Kompakt‑Crossover passen. Diese Elemente deuten auf ein sorgfältig abgestimmtes Interieur‑ und Exterieurkonzept hin, das Komfort, Alltagstauglichkeit und sportliche Optik verbindet. Gleichzeitig sprechen aerodynamische Optimierungen und gezielte Öffnungen für eine Mischung aus Effizienz und thermischem Management, die bei elektrifizierten Performance‑Modellen wichtig ist.

Plattform und Modellpalette: Verbrenner, Mild‑Hybrid und vollelektrisch
Der 2027er GLA wird parallel zum CLA auf der modularen Architektur von Mercedes‑Benz aufgebaut und in mehreren Antriebsvarianten angeboten werden. Die Entwicklung folgt dem Trend hin zu flexiblen Plattformen, die sowohl klassische Verbrennungsaggregate als auch elektrische Antriebe effizient integrieren können. Mercedes setzt damit auf Skaleneffekte und modulare Komponenten, um verschiedene Kundenbedürfnisse – von sparsamen Alltagsfahrzeugen bis zu hochdynamischen AMG‑Modellen – abzudecken. Erwarten Sie:
- Eine konventionell angetriebene GLA‑Variante mit einem 1,5‑Liter‑Turbo‑Reihen‑Vierzylinder (M252), der in Kooperation mit Geely entwickelt und im Rahmen des Horse‑Joint‑Ventures gefertigt wird. Dieser Motor bietet eine balance aus Effizienz und Leistungsentfaltung und ist bereits im CLA erprobt.
- Eine 48‑Volt‑Mild‑Hybrid‑Option, die Effizienz, Ansprechverhalten und Rekuperationsleistung verbessert. Solche Mild‑Hybrid‑Systeme können Verbrauch und Emissionen senken, ohne den kompletten Umstieg auf batterieelektrischen Antrieb vorauszusetzen.
- Vollelektrische GLA‑Modelle, die als GLA mit EQ Technology vermarktet werden und sowohl als einkraft‑RWD‑Version (Hinterradantrieb) als auch als dualmotorige 4MATIC‑Konfiguration erhältlich sind. Diese EQ‑Modelle sollen die Marke Mercedes‑EQ in das kompakte Segment tragen und gleichzeitig AMG‑typische Dynamikoptionen bieten.
Der Verbrenner M252 kommt bereits im CLA zum Einsatz und leistet je nach Abstimmung etwa 134–188 PS. Er wird voraussichtlich mit einem Achtgang‑Doppelkupplungsgetriebe kombiniert. In Mild‑Hybrid‑Konfigurationen kann ein kleiner Elektromotor bis zu etwa 27 PS beisteuern, was Anfahrverhalten und Kurzdynamik verbessert. Für höherwertige ICE‑Versionen erscheint eine optionale 4MATIC‑Allradvariante wahrscheinlich, die Traktion und Performance in anspruchsvollen Fahrsituationen steigert. Insgesamt ermöglicht die Plattform eine breite Modellpalette, die unterschiedliche Marktsegmente adressiert – vom effizienten Pendlerfahrzeug bis zum dynamischen AMG‑SUV.

Elektrische Technik und Performance
Frühe Hinweise deuten darauf hin, dass der elektrische GLA in etwa dem CLA mit EQ Technology in puncto Leistung folgen wird: rund 268 PS in der Basis‑Elektroversion und bis zu 349 PS in Varianten mit zusätzlichem Motor. Drehmomentangaben für wahrscheinliche Ausstattungen ergeben ungefähr 335 Nm (Basis) beziehungsweise rund 515 Nm für die stärkere 350 4MATIC‑Variante, womit der GLA für seine Klasse sehr zügige Beschleunigungswerte liefern dürfte. Die Kombination aus hoher elektrischer Leistung und sofortigem Drehmoment verleiht kompakten Crossovern wie dem GLA Agilität im Stadtverkehr, aber auch Souveränität auf der Autobahn.
Die Ladeperformance sieht wettbewerbsfähig aus: Bis zu 22 kW Wechselstromladung (AC) und sehr schnelle 320 kW Gleichstromladung (DC) an kompatiblen Schnellladepunkten sind zu erwarten, was kurze Zwischenstopps an Schnellladern ermöglicht. Die Batteriekapazität wird voraussichtlich der des CLA‑Pendants ähnlich sein – also etwa um die 85 kWh nutzbare Kapazität. Allerdings kann die höhere Karosserieform des GLA und die etwas ungünstigere Aerodynamik im Vergleich zum CLA die WLTP‑Reichweite reduzieren. Während der CLA eine kombinierte WLTP‑Angabe von bis zu 792 km nennt, ist beim GLA mit einer niedrigeren Reichweite zu rechnen; genaue WLTP‑Zahlen hängen stark von Rad‑/Reifen‑Kombination, Ausstattung und finaler Aerodynamik ab. Praktisch bedeutet das: Der elektrische GLA bietet Alltagstauglichkeit und schnelle Ladeoptionen, reagiert jedoch empfindlicher auf reale Einflüsse wie hohe Geschwindigkeiten, Beladung und Topographie.
AMG am Horizont
Aus der Historie weiß man: AMG wird leistungsstarke Varianten nicht auslassen. Man kann mit Nachfolgern des auslaufenden GLA 35 und GLA 45 rechnen – schwerere, höher motorisierte Ausführungen, die Sportfahrwerk, breitere Bereifung und intensivere Kühlkonzepte betonen. Solche AMG‑Versionen könnten sowohl mit elektrifizierten Systemen arbeitenden Boost‑Funktionen als auch mit rein elektrischen Hochleistungsvarianten kombiniert werden, um eine unmittelbare Beschleunigungscharakteristik zu liefern. Die größeren Bremsscheiben und die überarbeitete Frontöffnung am Erlkönig deuten bereits auf AMG‑gerechte thermische Managementmaßnahmen hin, die für anhaltende Performance unter hoher Beanspruchung notwendig sind. Zudem sind spezielle Fahrwerksabstimmungen, größere Bremssättel, verstärkte Lenkungsübersetzung und eine präzisere Motor‑/E‑Boost‑Integration zu erwarten, um die Marke AMG klar zu positionieren.
Highlights (Kurzüberblick):
- Plattform: Geteilte Architektur mit dem CLA, modular und für verschiedene Antriebsarten vorgesehen.
- ICE‑Option: 1,5‑Liter M252 Turbo (in Kooperation über das Horse‑JV mit Geely).
- Elektrisch: Einmotorige oder zweimotorige EQ‑Modelle, Leistungsspanne circa 268–349 PS.
- Laden: Bis zu 22 kW AC / bis zu 320 kW DC (schnelles Laden an passenden Säulen).
- Batterie‑Baseline: Wahrscheinlich in der Größenordnung von ~85 kWh nutzbar.

Marktpositionierung und Ausblick
Der GLA 2027 zielt klar auf Käufer, die ein premium Kompakt‑Crossover suchen, das sowohl effizient als auch elektrifiziert oder als sportliche AMG‑Variante verfügbar ist. In einem wachsenden Marktsegment für kleine Luxus‑SUVs muss Mercedes die neueste EV‑Technologie mit dem gewohnten AMG‑DNA‑Gefühl kombinieren – also Design, Performance und Marken‑Emotionalität bündeln. Der GLA konkurriert mit etablierten und neuen Rivalen im Segment der kompakten Premium‑SUVs, darunter andere deutsche und internationale Hersteller, die ebenfalls stark in Elektromobilität investieren. Entscheidend für den Markterfolg werden sein: Angebotspalette (ICE, Mild‑Hybrid, BEV), technische Kompetenz bei Batterie‑ und Ladecharakteristik, sowie die tatsächliche Alltagstauglichkeit und optionale Performance‑Upgrades durch AMG.
Erwarten Sie, dass Mercedes in den kommenden Monaten offizielle Enthüllungen und detailliertere technische Spezifikationen veröffentlicht, während der Hersteller das Modell final für den Handel vorbereitet. Die Markteinführung und die genaue Preisstruktur werden Aufschluss geben, wie Mercedes das Modell sowohl technologisch als auch preislich positioniert. Ob Sie Reichweite, Performance oder Alltagstauglichkeit priorisieren: Der neue GLA mit EQ Technology scheint darauf ausgelegt, eine vielseitige Auswahl zu bieten und Mercedes in einem sich schnell elektrifizierenden Markt wettbewerbsfähig zu halten. Zudem ist zu erwarten, dass optionale Pakete (Fahrassistenz, Infotainment, AMG‑Line‑Upgrades) eine differenzierte Kundenansprache ermöglichen und so das Modell breit skalierbar machen – vom komfortorientierten Pendlerfahrzeug bis zum hochdynamischen AMG‑Crossover.
Abschließend ist anzumerken, dass die finale technische Ausgestaltung und die verbindlichen WLTP‑Angaben erst mit der offiziellen Vorstellung bestätigt werden. Die bisher sichtbaren Prototypen und technischen Hinweise geben jedoch ein klares Bild: Mercedes verfolgt mit dem neuen GLA eine Strategie, die elektrische Mobilität, markentypische Sportlichkeit und Premiumkomfort vereint, um im Segment der kompakten Luxus‑SUVs eine starke Position zu behaupten.
Quelle: autoevolution
Kommentar hinterlassen