Mercedes präsentiert kompakte elektrische G‑Klasse

Mercedes‑Benz zeigt frühe Prototypen einer kompakten, elektrischen G‑Klasse ("Baby‑G"). Das EQ‑SUV kombiniert ikonische G‑Designmerkmale mit einer neuen, robusten Plattform und zielt auf authentische Offroad‑Fähigkeiten im urbanen Format.

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Mercedes präsentiert kompakte elektrische G‑Klasse

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Mercedes enthüllt kompakte, elektrische Variante der G‑Klasse

Mercedes‑Benz hat die Vorserienprototypen seiner seit längerem kolportierten kompakten G‑Klasse enthüllt: ein kleineres, stadtfreundliches SUV mit dem EQ‑Emblem der Marke. In Tarnfolie bei Tests gesichtet, verbindet der sogenannte „Baby‑G“ die kantige Silhouette, die die vollformatige G‑Klasse zur Ikone gemacht hat, mit einer neuen, eigens entwickelten Architektur, die echte Geländetauglichkeit in einem kompakten Format ermöglichen soll. Die Kombination aus markanter Formensprache und technischer Neuentwicklung unterstreicht Mercedes’ Anspruch, ein urbanes Fahrzeug zu schaffen, das zugleich die Robustheit und das souveräne Auftreten der G‑Familie bewahrt.

Die Vorstellung reiht sich in einen klar erkennbaren Trend der Branche ein: Hersteller versuchen, neu konzipierte elektrische Antriebe mit authentischer Offroad‑Kompetenz zu verbinden. So hat Jeep in den USA den Recon vorgestellt, und Rivian arbeitet an kleineren Crossovern mit Geländeambitionen. Mercedes positioniert seinen Mini‑G‑Ableger gezielt in diesem Nischenmarkt und will dabei auf Jahrzehnte an G‑Klasse‑Erbe zurückgreifen, um Glaubwürdigkeit und Premiumanspruch gleichermaßen zu sichern. Die Herausforderung liegt darin, elektrische Reichweite, Ladeinfrastruktur und urbane Alltagstauglichkeit mit Sperr‑ und Sperren, robusten Achsen und echten Offroad‑Features zu vereinen — ohne das Gewicht, die Energieeffizienz und das Handling zu opfern.

Was dieses kompakte G auszeichnet

Fotografen haben mehrere Prototypen dokumentiert, die typische, der G‑Klasse entlehnte Designmerkmale bestätigen: flache Karosserieflächen, eine aufrechte Dachlinie (greenhouse) und sogar ein hinten montiertes Ersatzrad. Gleichzeitig zeigen sich deutliche Unterschiede zur großformatigen G‑Klasse, die die Anpassung an urbanere Einsatzszenarien und die technische Neukonstruktion widerspiegeln. Die sichtbaren Details deuten darauf hin, dass Mercedes die ikonischen Formelemente selektiv übernimmt und zugleich moderne Anforderungen an Aerodynamik, Sicherheit und elektrifizierte Architektur berücksichtigt.

  • Kompaktere Außenmaße für bessere Manövrierfähigkeit im städtischen Verkehr
  • Halbkreisförmige Tagfahrlichter, die gleichzeitig als Blinker fungieren und damit die separaten, kotflügelmontierten Blinker der klassischen G‑Klasse ersetzen
  • Dachreling an den Testfahrzeugen — eine praktische Ergänzung, die bei der größeren G‑Klasse in dieser Form nicht immer vorhanden ist

Unter der Blechhaut haben Mercedes‑Ingenieure Berichten zufolge eine eigenständige Plattform entwickelt, die als „miniaturisierter Leiterrahmen“ (miniature ladder‑frame chassis) beschrieben wird. Die Entscheidung für einen maßgeschneiderten Rahmen bei einem kompakten Elektrofahrzeug ist aus Kostensicht ungewöhnlich, signalisiert jedoch Mercedes’ Bestreben, echte Offroad‑Fähigkeiten nicht zugunsten einer konventionellen Monocoque‑Crossover‑Lösung zu opfern. Ein Leiterrahmen bietet Vorteile bei Belastbarkeit, Torsionssteifigkeit für Anhängelasten und der Integration von robusten Achskonstruktionen sowie Aufnahmepunkten für Bodenfreiheit und Unterfahrschutz; gleichzeitig stellt die Integration von Batteriepacks und die Gewichtsbalance besondere technische Anforderungen dar, die Mercedes in der Entwicklung adressieren muss.

Antrieb und EQ‑Strategie

Das kleine G wird das EQ‑Badge tragen und soll voraussichtlich zunächst als Elektrovariante debütieren. Mercedes hat jedoch mehrfach angedeutet, dass eine einheitliche Designsprache über Verbrennungs‑ und Elektrovarianten hinweg angestrebt wird. Das bedeutet: Global könnte das kompakte G in verschiedenen Antriebsoptionen angeboten werden — von rein elektrisch über Plug‑in‑Hybrid bis zu klassischen Verbrennungsaggregaten in bestimmten Märkten — wobei der initiale Fokus auf einem elektrischen Modell liegt, das sich dennoch wie ein echter Offroader anfühlen soll. Diese Strategie erlaubt Mercedes, unterschiedliche regulatorische Rahmen und Marktpräferenzen zu adressieren, ohne die visuelle Identität und Markenerkennung zu verwässern.

Technisch ist zu erwarten, dass die EQ‑Variante mindestens eine Dual‑Motor‑Konfiguration mit permanentem Allradantrieb (AWD) bieten wird, um die für Offroad‑Einsätze notwendige Traktion und das sofort verfügbare Drehmoment zu liefern. Zusätzlich dürften fahrdynamische Programme, eine fein abgestimmte Rekuperationsstrategie und eine Auswahl an Geländemodi Teil des Systems sein. Batterie‑Kapazität, Reichweite und Ladeleistung bleiben zentrale Variablen: Mercedes muss hier einen Kompromiss zwischen ausreichender Reichweite für den Alltag, akzeptabler Ladezeit und dem Gewicht des Leiterrahmens finden.

Highlights:

  • Elektrischer Antrieb mit EQ‑Identität und voraussichtlich Dual‑Motor‑AWD
  • Robuste, Leiterrahmen‑ähnliche Architektur für echte Offroad‑Robustheit
  • Kompakte Abmessungen für hohe Alltagstauglichkeit in Städten

Marktpositionierung und Wettbewerber

Mercedes strebt nicht einfach nur ein kleineres Luxus‑SUV an; das Ziel ist eine verkleinerte G‑Klasse, die den Ruf des Originals für Kompetenz und Belastbarkeit bewahrt. Diese Ambition platziert das Modell gegenüber einigen aufstrebenden Konkurrenten: dem Jeep Recon, Rivians Plänen für kompaktere Crossover mit Geländefokus sowie weiteren premiumorientierten Kompakt‑Offroadern anderer Hersteller. Die Differenzierung erfolgt dabei nicht nur über technische Merkmale, sondern auch über Markengeschichte, Verarbeitungsqualität und die Möglichkeit zur Individualisierung, die bei Käufern im Premiumsegment stark ins Gewicht fällt.

Der Mini‑G wird voraussichtlich als premiumorientierter Lifestyle‑Offroader positioniert, dessen Geschichte und Herkunft Teil der Marketingstory sind. Mercedes dürfte Handwerkskunst, hochwertige Materialien und umfangreiche Individualisierungsoptionen betonen — etwa verschiedene Offroad‑Pakete, Lackierungen, Interieur‑Varianten und spezifische Schutz‑ und Unterfahrschutz‑Optionen. Technische Alleinstellungsmerkmale könnten in Form von serienmäßigen oder optionalen Sperrdifferenzialen, elektronischen Sperren, Luftfederung oder speziell abgestimmter Elektronik zur Traktionskontrolle angeboten werden, um sich deutlich von typischen Kompakt‑Luxury‑Crossovern abzuheben.

„Das ist ein klarer Versuch, die DNA der G‑Klasse in ein Format zu übertragen, das zum modernen urbanen Leben passt, ohne den uneingeschränkten ‚Go‑anywhere‘‑Charakter zu verlieren“, sagt ein Branchenanalyst. „Wenn der Leiterrahmen‑Ansatz wirklich umgesetzt wird, sendet Mercedes damit die Botschaft: Hier wird Fähigkeit nicht nur vorgetäuscht, sondern ernsthaft realisiert.“ Die Aussage unterstreicht, dass Glaubwürdigkeit im Offroad‑Segment von Kernkompetenzen abhängt — nicht nur von optischer Anlehnung.

Design, Fähigkeiten und womit zu rechnen ist

Aus den Spy‑Bildern und den Kommentaren von Mercedes lässt sich ableiten, dass das Serienmodell die kantige, charakteristische Formensprache der G‑Klasse beibehält, aber an vielen Stellen für ein kompaktes Paket vereinfacht wird. Zu erwarten sind kürzere Überhänge, ein verkürzter Wendekreis und eine Fahrwerksabstimmung, die eher auf Traktion über verschiedene Untergründe als auf reine Autobahnruhe ausgelegt ist. Für ein echtes Geländefahrzeug sind zudem Bodenfreiheit, Achsbewegungen, Federweg und die Stoßdämpfercharakteristik zentrale Parameter; Mercedes wird hier voraussichtlich unterschiedliche Fahrmodi und adaptive Dämpfersysteme einsetzen, um Kompromisse zwischen Komfort und Offroad‑Performance zu meistern.

Konkretere technische Daten sind noch Spekulation, aber typische Parameter, auf die Enthusiasten achten werden, sind: effektive Bodenfreiheit, Böschungs‑ und Rampenwinkel, Watt‑Durchfahrhöhe, Sperrdifferentiale (mechanisch oder elektronisch), mögliche Unterfahrschutzvorrichtungen und die Konzeption des Batteriepacks hinsichtlich Schutz, Kühlung und Crashsicherheit. Darüber hinaus spielen Elektronik, Fahrerassistenzsysteme und Software‑Features — etwa Gelände‑Assistenz, Allrad‑Torque‑Vectoring und gezielte Rekuperationsmodi für steiles Gelände — eine immer größere Rolle bei der Definition eines modernen Elektro‑Offroaders.

Wann ist mit dem fertigen Fahrzeug zu rechnen? Mercedes peilt einen Marktstart des kompakten elektrischen Offroaders um das Jahr 2027 an. Detailliertere Spezifikationen, Ausstattungsvarianten und Preisinformationen dürften im Zuge fortschreitender Entwicklung, intensiver Testphasen und homologationsrelevanter Prüfungen nach und nach veröffentlicht werden. Die Zeit bis zur Markteinführung wird auch genutzt, um realistische Verbrauchs‑ und Reichweitenwerte zu validieren, Werkskapazitäten zu planen und Lieferketten für Batteriekomponenten und Elektronikbauteile zu sichern.

Für Enthusiasten und potenzielle Käufer, die die Entwicklung von Crossover‑ und elektrischen Offroadern genau verfolgen, ist der Baby‑G ein Modell, das Aufmerksamkeit verdient: ein kompaktes Premium‑SUV, das authentische Geländefähigkeit, moderne Elektromobilität und unverkennbare Mercedes‑Benz‑Ikonographie verspricht. Ob Mercedes mit diesem Konzept neue Marktsegmente erschließt oder vor allem bestehende G‑Markenfans anspricht, wird von der finalen technischen Umsetzung, dem Preis‑Leistungs‑Verhältnis und der wahrgenommenen Glaubwürdigkeit im echten Offroad‑Einsatz abhängen.

Quelle: autoevolution

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