9 Minuten
LA Auto Show-Premiere: Ein neuer Telluride kommt
Kia hat auf der Los Angeles Auto Show offiziell die zweite Generation des Telluride vorgestellt. Das großformatige SUV wirkt markanter und athletischer und verzichtet auf den bisher üblichen V6 zugunsten moderner Vierzylinder- und Hybridantriebe. In den USA zählt der Telluride weiterhin zu den wichtigsten Verkaufsschlagern von Kia. Das Modelljahr 2026 signalisiert jedoch, dass die Marke klar auf höhere Effizienz, zeitgemäße Antriebstechnologie und aufgefrischtes Design setzt, ohne die familienorientierte Ausrichtung zu vernachlässigen, die das Fahrzeug populär gemacht hat.
Die Neuvorstellung vereint mehrere aktuelle Trends im SUV-Segment: Downsizing, Elektrifizierung in Form von Mild- oder Vollhybridlösungen, sowie eine stärkere Betonung von Aerodynamik und Innenraumkomfort. Für Interessenten, Flottenkunden und Wettbewerber ist die zweite Generation daher sowohl ein technisches als auch ein strategisches Statement von Kia auf dem hart umkämpften US-Markt für Familien-SUVs.
Abschied vom V6, willkommen Turbo und Hybrid
Im Gegensatz zu früheren Generationen und anders als das eng verwandte Hyundai Palisade verzichtet der neue Telluride auf den 3,8-Liter-Saug-V6. Kia setzt stattdessen auf einen 2,5-Liter-Turbobenziner als Basismotor und bietet für höhere Ausstattungslinien eine leistungsstärkere 2,5-Liter-Turbo-Hybrid-Kombination an. Dieser Strategiewechsel spiegelt die branchenweite Bewegung Richtung effizienterer Verbrenner und elektrifizierter Antriebe wider, die bessere Verbrauchswerte und niedrigere CO2-Emissionen ermöglichen sollen.
Wichtige Leistungsdaten der angekündigten Antriebe:
- 2,5-Liter Turbo-Vierzylinder: 278 PS und 422 Nm Drehmoment
- 2,5-Liter Turbo-Hybrid (Verbrenner + Elektromotor): 334 PS und 460 Nm kombiniert

Beide Antriebskonzepte werden an ein konventionelles Achtgang-Automatikgetriebe gekoppelt. Je nach Ausstattung und Einsatzzweck lässt sich der Telluride mit Frontantrieb oder Allradantrieb bestellen. Diese Kombination aus Turboaufladung und elektrischer Unterstützung zielt darauf ab, das Ansprechverhalten zu verbessern, die Durchzugskraft auch bei voller Beladung zu sichern und gleichzeitig den Kraftstoffverbrauch im Alltagsbetrieb zu senken.
Für Käufer bedeutet das: bessere Skalierung zwischen Leistung und Verbrauch, moderneres Ansprechverhalten und potenziell niedrigere Betriebskosten im Vergleich zu einem schweren V6. Die Hybridversion dürfte sich besonders für Vielfahrer, Familien und Flottenkunden lohnen, die Wert auf ein gutes Verhältnis von Leistung und Effizienz legen.
Design-Updates und verbesserte Aerodynamik
Die zweite Generation des Telluride präsentiert sich mit einer sportlicheren Haltung und bewahrt dennoch das markante vertikale Lichtdesign an Front und Heck. Der Kühlergrill ist ausgeprägter, die senkrechten Elemente größer, und die Scheinwerfer sind gegenüber dem Vorgänger gewachsen. Solche optischen Anpassungen sorgen für einen robusteren Auftritt, verbessern aber auch den Wiedererkennungswert in einem Segment, in dem viele Modelle ähnliche Proportionen aufweisen.
Praktische Details wie versenkte, bündig abschließende Türgriffe und eine insgesamt straffere, aerodynamischere Karosserie haben Kia dabei geholfen, den Luftwiderstandsbeiwert (cW) von 0,33 auf 0,30 zu reduzieren. Eine niedrigere Windschlüpfrigkeit trägt direkt zur Verbesserung des Kraftstoffverbrauchs auf der Autobahn bei und reduziert zugleich Windgeräusche im Innenraum, was vor allem auf langen Fahrten merklich ist.
Neben optischen Feinheiten legt Kia offenbar auch Wert auf funktionale Aerodynamik: untere Luftklappen, optimierte Unterbodenverkleidungen und gezielt geführte Luftströme um Radkästen und Außenspiegel reduzieren den Verbrauch und verbessern die NVH-Charakteristik (Noise, Vibration, Harshness). Das Ergebnis ist ein SUV, das in Sachen Effizienz und Komfort konkurrenzfähig bleibt, ohne seine Präsenz auf der Straße zu verlieren.
Mehr Platz: Größere Maße und längerer Radstand
Kia hat den Telluride in Länge und Radstand gestreckt, um den praktischen Nutzen für Familien und den Gepäcktransport zu erhöhen. Die Gesamtlänge wächst um 59 mm auf 5.060 mm, der Radstand legt um 69 mm zu und kommt nun auf 2.969 mm. Diese Erweiterungen schaffen mehr Beinfreiheit, insbesondere in der dritten Sitzreihe, und sorgen für ein großzügigeres Raumgefühl im Innenraum.
Durch die Vergrößerung des Radstands profitiert nicht nur die Beinfreiheit der Passagiere, sondern auch das Platzangebot für Kindersitze und Gepäck. Langstreckenreisende werden die verbesserte Sitzposition und die zusätzliche Bewegungsfreiheit zu schätzen wissen; auf längeren Fahrten gewinnt der Telluride dadurch an Komfort und Alltagstauglichkeit.
Für Kunden, die gelegentlich ins Gelände wollen oder eine höhere Bodenfreiheit bevorzugen, kehren die offroad-orientierten Ausstattungsvarianten X-Line und X-Pro zurück. Diese Versionen bieten eine erhöhte Bodenfreiheit und grobstolligere Reifen, die für leichte Geländeeinsätze oder schlechte Straßenverhältnisse ausgelegt sind. Sie richten sich damit an Käufer, die ein vielseitiges Familienfahrzeug mit erhöhter Robustheit suchen.

Schnelle Übersicht
- Neue Antriebsstrategie: Schwerpunkt auf Turbo-Vierzylinder und Hybrid
- Luftwiderstand deutlich verbessert: cW 0,30
- Außenlänge 5.060 mm; Radstand 2.969 mm
- X-Line und X-Pro: höhere Bodenfreiheit und Offroad-Reifen
Wann kommt er und wie viel wird er kosten?
Kia plant, den neuen Telluride im ersten Quartal des nächsten Jahres auf den Markt zu bringen. Konkrete Preise hat der Hersteller noch nicht bekanntgegeben. Zum Vergleich: Der auslaufende 2025er Telluride startete preislich bei etwa 36.390 USD. Angesichts des aktualisierten Antriebsangebots und der überarbeiteten Technik ist es möglich, dass die Einstiegspreise leicht ansteigen, während die Top-Ausstattungen entsprechend teurer werden könnten.
Der Telluride ist in den USA weiterhin ein Bestseller — mehr als 100.000 Einheiten wurden dort bis Anfang 2025 verkauft — weshalb Käufer, Händler und Flottenmanager besonders aufmerksam auf die finale Preisgestaltung und auf Verbrauchsangaben achten werden. Kraftstoffverbrauch, CO2-Emissionen und die erwarteten Unterhaltskosten werden kaufentscheidende Faktoren sein, insbesondere für Family-SUV-Käufer und Fuhrparkbetreiber.
Darüber hinaus dürften Markteinführung und Verfügbarkeit je nach Region variieren. Kia wird wahrscheinlich schrittweise Ausstattungsvarianten und motorische Kombinationen freigeben, sodass erste Testberichte, offizielle Verbrauchswerte und detaillierte Ausstattungslisten in den Wochen nach der Premiere zu erwarten sind.

Was bedeutet das für Käufer?
Der Verzicht auf einen V6 zugunsten turboaufgeladener Vierzylinder und hybrider Lösungen ist ein klarer Schritt in Richtung strengere Emissionsziele, besseren Kraftstoffverbrauch und eine zunehmend elektrifizierte Modellpalette. Für viele Käufer dürfte die Hybridversion die attraktivste Kombination aus Leistung und Effizienz bieten, vor allem bei häufigen Langstrecken oder voll beladenem Fahrzeug.
Kunden, die die sanfte Laufkultur und das Drehmomentverhalten eines klassischen V6 schätzen, müssen sich zwar umgewöhnen, gewinnen dafür aber in der Regel Vorteile bei Verbrauch und Emissionen. Kia versucht mit diesem Update, eine Balance zu finden: mehr Effizienz und moderne Technik, ohne die Charakteristik eines geräumigen, komfortorientierten Family-SUVs zu opfern.
Zusätzlich ist zu erwarten, dass die zweite Generation mit modernen Assistenzsystemen und Infotainment-Lösungen angeboten wird. Features wie adaptive Geschwindigkeitsregelung, Spurhalteassistenten, moderne Notbremsfunktionen, großformatige Displays und Smartphone-Integration sind in diesem Segment mittlerweile Standard und werden vermutlich in mehreren Ausstattungsstufen verfügbar sein. Kia ist außerdem bekannt für langjährige Garantieleistungen in bestimmten Märkten, was die Attraktivität und das Vertrauen potenzieller Käufer weiter erhöht.
Praktische Aspekte wie Anhängelast, Kofferraumvolumen und Unterhaltskosten sind für viele Familienentscheidungen wichtig. Konkrete Werte hierzu veröffentlicht Kia voraussichtlich zusammen mit den Markteinführungsdetails; erwartungsgemäß wird der neue Telluride aber konkurrenzfähige Werte liefern, um gegen Mitbewerber wie den Hyundai Palisade, Ford Explorer oder Toyota Grand Highlander anzutreten.
Langfristig könnte der Wegfall des V6 auch die Gesamtkosten für Wartung und Service beeinflussen: kleinere, aufgeladene Motoren und Hybridsysteme haben andere Wartungsprofile als große Saugmotoren. Käufer sollten die offiziellen Verbrauchsangaben, Garantiebedingungen und Erfahrungsberichte der ersten Tests abwarten, um eine fundierte Kosten-Nutzen-Analyse vorzunehmen.
Erwartete Veröffentlichungen: Volle Testfahrten, unabhängige Verbrauchstests, detaillierte Trim-Vergleiche und offizielle CO2- und Verbrauchswerte werden in den Wochen und Monaten vor Marktstart veröffentlicht. Für Flottenkunden dürften zudem Total-Cost-of-Ownership-Rechnungen (TCO) und Leasingangebote frühzeitig eine wichtige Rolle spielen.
Technische und marktstrategische Einordnung
Die Änderung der Antriebsstrategie ist nicht nur eine technische Anpassung, sondern auch ein strategisches Signal: Kia positioniert den Telluride damit zukunftssicher für strengere Emissionsvorschriften und veränderte Kundenpräferenzen. Turboaufgeladene Vierzylinder kombinieren kompaktere Bauweise mit hoher Leistungsausbeute; die Hybridversion bietet zusätzlich elektrischen Schub, der Verbrauch und Emissionen reduziert.
Aus wirtschaftlicher Sicht kann eine solche Diversifizierung der Motorenpalette helfen, breitere Kundensegmente zu erreichen — von preisbewussten Käufern, die den Turbo-Vierzylinder bevorzugen, bis zu Verbrauchsoptimierern und Umweltbewussten, die den Hybrid wählen. Außerdem erleichtert ein modernes Antriebsportfolio die Anpassung an verschiedene Märkte mit unterschiedlichen regulatorischen Anforderungen.
Im Wettbewerb ist der neue Telluride gut positioniert: durch seine Kombination aus Raumangebot, moderner Technik, ausgebauter Sicherheitsausstattung und einer klaren Fokussierung auf Effizienz kann er traditionelle Rivalen herausfordern. Zugleich muss Kia sicherstellen, dass Preis, Restwertprognosen und Verfügbarkeit stimmen, um Marktanteile zu sichern oder auszubauen.
Fazit: Ein evolutionärer, aber wichtiger Schritt
Die zweite Generation des Kia Telluride ist kein radikaler Neuanfang, sondern eine durchdachte Evolution: moderneres Design, verbesserte Aerodynamik, mehr Raum und eine zeitgemäße Antriebsstrategie mit Turbo-Vierzylinder und Hybridvarianten. Für Käufer heißt das konkret: mehr Effizienz, attraktive Technik und weiterhin ein auf Familien ausgerichtetes Raumangebot.
Wer Wert auf maximale Effizienz legt, wird vermutlich zur Hybridversion tendieren; wer ein ausgewogenes Verhältnis aus Preis und Leistung sucht, findet im Turbo-Vierzylinder eine kompakte und leistungsfähige Lösung. Letztlich werden reale Verbrauchsangaben, Testberichte und die finale Preisstruktur entscheidend dafür sein, wie sich der Telluride im Wettbewerbsumfeld schlägt.
In den kommenden Monaten sind ausführliche Fahrberichte, offizielle Verbrauchs- und Emissionswerte sowie die finalen Ausstattungslisten zu erwarten — wichtige Kriterien für die Kaufentscheidung. Bis dahin bleibt der neue Telluride ein spannender Kandidat im Segment der großen Familien-SUVs, der mit moderner Technik und praktischen Verbesserungen punktet.
Quelle: smarti
Kommentar hinterlassen